Strategie und Ziele

Wertschöpfungsrechnung

Die Wertschöpfungsrechnung zeigt die Entstehung aus dem Versicherungs- und Finanzgeschäft sowie die Verwendung unserer Unternehmensleistung für die verschiedenen Anspruchsgruppen.

Unsere rund 2.2 Millionen Kundinnen und Kunden zählen darauf, von der Mobiliar gut und kompetent beraten sowie im Leistungs- oder Schadenfall rasch und unkompliziert entschädigt zu werden. Versicherungen ermöglichen unbeschwerte Mobilität und schützen vor einer möglichen Existenzbedrohung durch Haftpflichtforderungen oder Unfallfolgekosten. Auch grössere Verpflichtungen, wie beispielsweise ein Hauskauf, können vielfach nur deshalb eingegangen werden, weil das Todesfallrisiko von einer Versicherung getragen wird.

Rund CHF 2.6 Mia. der Wertschöpfung lässt die Mobiliar an ihre Kundinnen und Kunden zurückfliessen. Dies entspricht einem Anteil von 60%.

Schliesslich basiert die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit von KMU und Grossunternehmen auf der Gewissheit, dass Versicherungen im Bedarfsfall Leistungen erbringen. Als Gesellschaft mit genossenschaftlicher Verankerung haben wir darüber hinaus besondere Verpflichtungen. Unsere Unternehmensziele sind konsequent auf eine nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtet. Der wirtschaftliche Erfolg bildet für uns als Unternehmen die Voraussetzung, um unserer Verantwortung gegenüber Kunden und Mitarbeitenden sowie der Gesellschaft gerecht zu werden.

Entstehung unserer Unternehmensleistung

Unsere Rechnung zeigt eine Wertschöpfung von CHF 4.248 Mia. (Vorjahr CHF 4.113 Mia.). Die Leistungen der Schweizerischen Mobiliar Genossenschaft, der alleinigen Eigentümerin der Gruppe Mobiliar, sind in dieser Rechnung nicht enthalten. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft aufgrund der positiven Prämienentwicklung im Nicht-Lebengeschäft sowie im Lebengeschäft. Die Gesamtleistung aus dem Finanzgeschäft fiel im Vorjahresvergleich leicht tiefer aus. Die aufgrund der Covid-19-Pandemie weltweit ergriffenen Massnahmen zur Eindämmung der Virusverbreitung lösten den stärksten Einbruch des Bruttoinlandprodukts seit Jahrzehnten aus. Auch die Finanzmärkte erlebten dramatische Kursstürze, erholten sich jedoch bis Ende Jahr weitgehend. Unter «Übriges Geschäft» subsumieren wir Beratungen, Expertisen, Call-Center-Services sowie Dienstleistungen in der Verwaltung von Vorsorgeeinrichtungen und in der Personaladministration oder in den Bereichen Buchhaltung und Fakturierung für KMU. Von der Gesamtleistung in Abzug gebracht haben wir Vorleistungen für das Versicherungsgeschäft und das Kapitalgeschäft sowie übrige Vorleistungen. Die Mobiliar erarbeitete im Berichtsjahr eine für Finanzdienstleister typisch hohe Wertschöpfung von rund CHF 818 000 pro Vollzeitstelle.

Finanzsektor in der Schweizer Volkswirtschaft

Versicherungen und Banken haben in der Schweizer Volkswirtschaft weiterhin eine grosse Bedeutung und tragen anteilsmässig etwa gleich viel zur Wertschöpfung des Finanzsektors bei. Gemäss einer Studie der BAK-Economics AG entstammte 2019 jeder zehnte Wertschöpfungsfranken direkt dem Finanzsektor. Zudem war in der Schweiz jede zwanzigste beschäftigte Person im Finanzsektor tätig.

Bescheidene Aktionärin

Weil die Genossenschaft als Alleineignerin die Förderung der direkten Versicherung auf genossenschaftlicher Basis bezweckt, ergeben sich keine Konflikte mit Kundeninteressen. Seit Jahren begnügt sich die Genossenschaft mit einer vergleichsweise bescheidenen Dividende. Die Grafiken und die Rechnung verdeutlichen, dass wir mit rund 2.6 Mia. oder 60% den grössten Anteil der Wertschöpfung für unsere Kunden verwenden.

Die Schadenaufwendungen im Nicht-Lebengeschäft fielen aufgrund von Covid-19 höher aus. Im Lebengeschäft erhöhten sich die Aufwendungen als Folge von höheren Versicherungsleistungen sowohl im Einzelleben- als auch im Kollektivgeschäft. Die vertraglichen Überschussbeteiligungen verzeichneten im Vorjahresvergleich einen leichten Anstieg. Wie in den vergangenen Jahren erhielten die Mitarbeitenden der Generalagenturen und Direktionsstandorte mit rund CHF 1 Mia. den zweitgrössten Teil der Wertschöpfung. Die Gewinn- und Kapitalsteuern fielen im Vergleich zum Vorjahr höher aus. Der Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass im 2019 ausgewiesenen Betrag Einmaleffekte bei den latenten Steuern aufgrund von Steuersenkungen für Unternehmen enthalten waren.

Rund 24% der Wertschöpfung verwendet die Mobiliar für die Mitarbeitenden ihrer Generalagenturen und Direktionsstandorte.

An den Staat liefern wir ferner – subsumiert unter der Position «Übrige Steuern und Abgaben» – die Stempel- und Mehrwertsteuer und die Löschsteuer ab sowie Beiträge für Massnahmen zur Unfallverhütung und für die Verkehrssicherheit. Aufgrund des anhaltend hohen Wachstums im Nicht-Lebengeschäft erhöhten sich dabei insbesondere die Abgaben für die Stempelsteuer. An die Genossenschaft leisten wir Zinsen für Darlehen und Kontokorrent sowie eine Dividende.

Die Gewinneinbehaltung dient dazu, den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Mobiliar sicherzustellen. Im Konzerngewinn ist die Zuweisung an den Überschussfonds der Versicherten von CHF 200 Mio. bereits enthalten. Diese Summe entspricht rund der Hälfte des Ergebnisses im Nicht-Lebengeschäft. Die Zuweisung ist bestimmt für zukünftige freiwillige Ausschüttungen an unsere Kunden.