Gruppe Mobiliar

Geopolitisches und wirtschaftliches Umfeld

Im Frühjahr 2022 verlor die Covid-19-Pandemie im Westen zunehmend an Bedeutung. Der Krieg in der Ukraine, die straffere Zinspolitik zur Bekämpfung der hartnäckigen Inflation und in der Folge stark rückläufige Aktienkurse stellten die Wirtschaft nach zwei Pandemiejahren vor neue Herausforderungen. 2022 wurde zu einem historisch schlechten Anlagejahr.

Der Anfang des Berichtsjahres war noch immer geprägt von Corona. Nach einem letzten Anstieg der Fallzahlen im ersten Quartal verlor die Covid-19-Pandemie jedoch im Westen zunehmend an Bedeutung, während Chinas Regierung an ihrer strengen Zero-Covid-Politik festhielt und dadurch eine wirtschaftliche Abschwächung in Kauf nahm. Die stark expansive Geldpolitik als Antwort auf die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie hatte zu einer erhöhten Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen und damit zu steigenden Preisen geführt. Die Rohstoffpreise, die bereits durch die im Jahr 2021 hohe Wirtschaftsdynamik angekurbelt worden waren, wurden mit dem Krieg Russlands in der Ukraine und der Neuausrichtung der europäischen Energiepolitik nochmals angeheizt. Die Inflation als Folge dieser Entwicklungen wurde zum Treiber für das wirtschaftliche Umfeld.

Das Jahr 2022 war geprägt von einem deutlichen Anstieg der Inflation und auch der Nominalzinsen.

Die Inflation drückte auf die Konsumentenstimmung, und die Wirtschaftsleistung schwächelte in der zweiten Jahreshälfte. Im Kampf gegen die überraschend hartnäckige Inflation kamen die Zentralbanken unter Zugzwang. Daher drehten sie ihre Geldpolitik innert kürzester Zeit von expansiv zu restriktiv. Die Leitzinserhöhungen der Notenbanken führten zu einem der schnellsten Zinsanstiege in der Geschichte. Dabei hob auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Leitzinsen deutlich an und beendete damit die Ära der Negativzinsen in der Schweiz.

 

2022

2021

 

 

 

BIP: Relatives Wachstum zu Preisen des Vorjahres («real, inkl. Sportevents») 1

2.1%

4.2%

Landesindex der Konsumentenpreise 1

2.8%

0.6%

1 Werte 2021: SECO, SNB. Prognose 2022: SECO vom 16.03.2023

Der geldpolitische Balanceakt zwischen Inflationsbekämpfung und Wirtschaftsabschwächung sorgte für eine hohe Volatilität an den Finanzmärkten. Zusätzlich volatilitätstreibend waren die geopolitischen Meldungen rund um den Krieg in der Ukraine oder die aufflammenden Spannungen um Taiwan. Immerhin führten volle Gas-Lagerbestände und die Erwartung auf einen milden Winter Ende 2022 zu einer Beruhigung der Energiepreise.

Die gestiegenen Zinsen führten zu einer Neubewertung der Anlageklassen, wodurch fast alle Anlageklassen im Berichtsjahr an Wert verloren. Anleihen und Aktien litten unter dem massiven Zinsanstieg, womit die klassische Diversifikation unter diesen Anlageklassen im Berichtsjahr nicht gegeben war. Ebenfalls unter den höheren Zinsen litten die Immobilien. Demgegenüber konnte sich Gold der negativen Entwicklung teilweise entziehen und trotz steigender Realzinsen von der Unsicherheit profitieren. Das vergangene Jahr wird als ein historisch negatives Anlagejahr in Erinnerung bleiben.

Aktienmarktverlauf 2022

in Lokalwährung, Performance indexiert

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