Unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung

Wohnen und Zusammenleben

Gemeinsam mit der ETH Zürich und der EPF Lausanne erforschen wir Themen wie den Städtebau der Zukunft oder den Einsatz künstlicher Intelligenz. Im Atelier du Futur setzen sich Jugendliche mit Zukunftsfragen auseinander.

Die Mobiliar engagiert sich vielfältig in Fragen des Wohnens und Zusammenlebens. Bereits 2013 gründeten wir in einer gemeinsamen Initiative mit der ETH Zürich das Mobiliar Lab für Analytik. Im Herbst 2015 nahm der Lehrstuhl für Stadtökologie an der EPF Lausanne seine Forschungstätigkeit auf.

Die ETH setzt sich mit Unterstützung der Mobiliar dafür ein, das Miteinander zu verbessern – unter anderem auch dank künstlicher Intelligenz.

Die Mobiliar verfügt im Bereich Wohnen und Zusammenleben über viel Know-how und riesige Datenmengen. Beides setzen wir zugunsten der gesamten Schweizer Bevölkerung ein, indem wir Forschungsprojekte zu aktuellen Herausforderungen fördern, die uns alle angehen.

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Mobiliar Lab für Analytik

Mobiliar Lab für Analytik an der ETH Zürich – verantwortungsvolle digitale Interaktionen

Mit der Digitalisierung unserer Gesellschaft gehen auch immer mehr digitale Interaktionen einher, die persönliche Begegnungen ersetzen. Dies war bereits vor Covid-19 so und hat sich jetzt nochmals beschleunigt.

Die Forschung am Mobiliar Lab für Analytik an der ETH Zürich widmet sich der Verbesserung digitaler Interaktionen. Das Lab setzt sich unter anderem mithilfe von künstlicher Intelligenz mit Fragestellungen auseinander wie beispielsweise:

  • Wie können Chatbots oder Virtual Reality Apps mithilfe von künstlicher Intelligenz menschenzentrierter gestaltet werden?
  • Was wirkt in einer digitalen Interaktion vertrauensfördernd, was eher vertrauenshemmend?
  • Wie können digitale Interaktionen im Alltag zur Reduktion von Stress oder zur Verbesserung der Verkehrssicherheit genutzt werden?
Weiterführene Informationen:

Vertrauen in digitale Interaktionen

Im Berichtsjahr ging der Assistance-Servicebot «Leo» von Mobi24 an den Start. Gemeinsam mit unserem Contact-Center Mobi24 testen Forscherinnen und Forscher des Labs die Wirksamkeit verschiedener Interventionen. Ziel ist eine menschenzentrierte Gestaltung von digitalen Interaktionen. Erste Ergebnisse zeigen, wie das Vertrauen der Nutzer von Leos Kommunikationsstil beeinflusst wird. Weitere Studien laufen, um zusätzliche vertrauensfördernde beziehungsweise vertrauenshemmende Eigenschaften zu ermitteln. Die Erkenntnisse sind von hoher Bedeutung in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft, in der Vertrauen als neue Währung gilt.

Ein weiterer Schwerpunkt des Labs ist das Thema Stress am Arbeitsplatz. Chronischer Stress kann zu Erschöpfungszuständen führen und grosse wirtschaftliche Folgekosten verursachen. Das Lab konnte in einem Experiment erstmals nachweisen, dass Versuchsteilnehmende in einem simulierten Grossraumbüro auf Stress sowohl körperlich als auch psychologisch reagierten. Wurden sie in ihrer Arbeit auch noch dauernd unterbrochen, schütteten sie doppelt so viel des Stresshormons Kortisol aus. Der subjektiv empfundene Stress blieb dabei aber vergleichsweise tief. Die Resultate sind nach der Veröffentlichung auf grosse Resonanz gestossen. Ein möglicher Hinweis darauf, dass das Thema Arbeitsunterbrechungen insbesondere in Zeiten von Covid-19 und Homeoffice relevant ist.

Im Rahmen dieser Forschung befindet sich ein Frühwarnsystem zur Erkennung von Stress im Büroumfeld in Entwicklung. Nach den vielversprechenden Resultaten aus den Experimenten mit über 100 Studierenden wird das Frühwarnsystem im realen Büroumfeld mit Mitarbeitenden der Mobiliar auf seine Alltagstauglichkeit geprüft. Zudem wird eine durch Virtual Reality unterstützte digitale Intervention erarbeitet, deren Wirksamkeit bei der Stressreduktion in weiteren umfassenden Experimenten mit mehr als 250 Studierenden erprobt wird. 

Weiter wurde 2020 ein neues Projekt zur Erhöhung der Verkehrssicherheit mithilfe digitaler Interaktionen gestartet. Unter Motorfahrzeuglenkern ist die Überschätzung der eigenen Fahrfähigkeit weit verbreitet. Gemeinsam mit unseren Mobilitätsspezialisten untersucht das Lab am Beispiel unserer Telematik-Anwendung Clever Drive, ob digitale Interventionen dazu beitragen können, die Selbstüberschätzung bei Junglenkern zu reduzieren, und so einen Beitrag zur Unfallprävention leisten.

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La Chaire Mobilière, EPF Lausanne

La Chaire Mobilière an der EPF Lausanne – Forschung im Bereich Stadtökologie

Die Nachhaltigkeit städtischer Systeme ist heute und in Zukunft ein drängendes Thema – auch für die Mobiliar als grosse Immobilieneigentümerin. Gegenwärtig leben über 50% der Weltbevölkerung in Städten, in der Schweiz beträgt der Anteil gar 80%. Es wird erwartet, dass dieser Anteil weiter steigt. Das Bundesamt für Statistik (BFS) rechnet für die Schweiz bis zum Jahr 2050 mit einer Gesamteinwohnerzahl von über 10 Millionen Menschen und davon werden die meisten in Städten leben. Dies bringt neue Herausforderungen für die nachhaltige Entwicklung und das Zusammenleben mit sich. Obwohl Städte nur 3% der Erdoberfläche bedecken, sind sie für 75% der globalen CO2-Emissionen verantwortlich, verbrauchen rund 75% der Ressourcen und verursachen 50% des weltweiten Abfalls.

Zu den bereits bekannten Herausforderungen ist im Berichtsjahr mit der Covid-19-Pandemie ein weiterer wichtiger Faktor hinzugekommen. Es stellen sich zusätzliche Fragen, wie beispielsweise folgende:

  • Wie gern gehen Sie seit dem Ausbruch der Pandemie noch in die Grossstadt?
  • Wie angenehm ist es Ihnen, mit Unbekannten im Geschäft Schlange zu stehen, gedrängt an der Ampel zu warten, hinter Plexiglas im Restaurant zu sitzen oder mit dem Zug ins Büro zu pendeln?

Diese Fragen stellte die NZZ in einem Artikel im Juli 2020. Auch von Antworten auf solche Fragen hängt es ab, wie das Coronavirus unsere Metropolen verändern könnte. Es ist deshalb notwendig, Instrumente zu konzipieren, um städtische Strategien und Entwicklungen unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit und gegebenenfalls auch unter dem Aspekt einer Gefährdung durch ein Virus wie Covid-19 zu bewerten.

Zweifellos birgt die Urbanisierung auch viele Chancen. Grosses Potenzial sehen wir darin, den Energiekonsum und die Emission von Treibhausgasen zu verringern. Urbane Zentren spielen eine zentrale Rolle in der ökologischen und gesellschaftlichen Entwicklung unserer Zukunft. Deshalb beschäftigt sich die Mobiliar seit vielen Jahren nicht nur im Kerngeschäft, sondern auch im Rahmen ihres Gesellschaftsengagements mit der Entwicklung der Städte aus ökonomischer und sozialer Perspektive. Zudem sind wir uns als grosse Immobilienbesitzerin unserer Verantwortung bei der Mitgestaltung von Schweizer Städten bewusst.

Im Rahmen des Projekts «Shrinking housing’s environmental footprint» (SHEF) erforscht die Mobiliar gemeinsam mit der EPF Lausanne (EPFL) die Lebenszyklen von Gebäuden und Ausstattung, die Nutzung durch den Menschen und die Ressourceneffizienz im Wohnungswesen. Hauptziel des Projekts ist es, konkrete Massnahmen zu erarbeiten, um den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren. Dabei ist die Effizienz bei der Reduktion des Ressourcenverbrauchs ebenso relevant wie die Auswirkung der Massnahmen auf Komfort, Kosten und Rendite. Berücksichtigt werden somit sowohl ökologische als auch ökonomische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit. Das Projekt wird vom Schweizer Nationalfonds (SNF) finanziert und in Kooperation mit der ETH Zürich und unter Mitarbeit des Geschäftsleitungsbereichs Asset Management der Mobiliar realisiert.

Mit dem Forschungsprojekt «Quality of Living Space» (QLS) sollen mithilfe künstlicher Intelligenz Aussagen über die Qualität des Lebensraums getroffen werden können. Wissenschaftliche Publikationen zu diesem gemeinsamen Projekt sind bereits vorhanden. Der Bereich der Circular Economy wird als ein möglicher Konkretisierungsschritt in Betracht gezogen. Dabei geht es um die Frage, wie man Materialkreisläufe innerhalb einer Stadt besser schliessen kann, vor allem in den Bereichen Wohnen und Ernähren. Dazu wird zurzeit eine Kooperation mit SIG in Genf gestartet.

Prof. Dr. Claudia Binder, Leiterin des Lehrstuhls für Stadtökologie «HERUS», entwickelt zusammen mit ihrem Team Ansätze für die Transformation urbaner Systeme zu mehr Nachhaltigkeit. Ihr Ziel ist es, Handlungsoptionen für Politik und Wirtschaft zu erkennen und zu benennen. Die Mobiliar als Praxispartnerin bringt Daten und Wissen ein und trägt dazu bei, dass akademische Erkenntnisse in die praktische Anwendung einfliessen.

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Atelier du Futur

Atelier du Futur – Sommercamp digital

Das einzigartige Sommercamp Atelier du Futur inspiriert Jugendliche seit drei Jahren dazu, ihre Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen. Die kostenlose Teilnahme steht allen in der Schweiz lebenden Jugendlichen im Alter von 13 bis 15 Jahren offen. Wir laden sie ein, sich auf kreative Art und Weise mit neuartigen Ideen und zukunftsrelevanten Themen zu befassen. Bisher haben insgesamt rund 420 Jugendliche aus fast allen Regionen der Schweiz teilgenommen.

Im Berichtsjahr sollte das Camp je eine Woche für deutsch- und für französischsprachige Jugendliche angeboten werden. Aufgrund der Covid-19-Pandemie war eine Durchführung vor Ort mit zu vielen Unsicherheiten und Risiken für die insgesamt 400 Jugendlichen, deren Eltern sowie die anwesenden Betreuerinnen, Betreuer und Gäste behaftet. Wir haben uns deshalb entschieden, das Atelier du Futur digital durchzuführen. Auf dieses Experiment liessen sich rund 60 Jugendliche ein. Das neue digitale Format erlaubte es, das Atelier du Futur von zu Hause aus zu erleben. Auch während des digitalen Sommercamps befassten sich die Jugendlichen mit aktuellen gesellschaftsrelevanten Themen wie Cybersicherheit, Ernährung, Biodiversität oder ihrem Konsumverhalten. Gleichzeitig wurden sie angeregt, eigene Überlegungen durch künstlerische Umsetzungen für andere sichtbar zu machen, beispielsweise durch Street Art, Malerei, Musik oder Tanz.

Die Gäste, welche die Workshops online durchführten, arbeiteten trotz der physischen Distanz eng mit den Jugendlichen zusammen und ermöglichten persönliche Dialoge. Gemeinsam probierten sie Neues aus und überwanden Grenzen. Auch wenn die Themen und Inhalte der Workshops für das digitale Format angepasst werden mussten, das Ziel blieb auch 2020 dasselbe: Das Atelier du Futur will die Jugendlichen ermutigen, sich mit Leidenschaft und Tatendrang für ihre eigene Zukunft stark zu machen.

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