Genossenschaft
Lagebericht der Genossenschaft
Statutarischer Zweck
Der statutarische Zweck der Schweizerischen Mobiliar Genossenschaft besteht in der Förderung der direkten Versicherung auf genossenschaftlicher Grundlage. Gemäss der durch den Verwaltungsrat verabschiedeten Eignerstrategie setzt die Genossenschaft diesen Zweck primär durch die direkte Beteiligung an der Schweizerischen Mobiliar Holding AG um. Sekundär wird der Zweck durch eine verstärkte Positionierung der Mobiliar Genossenschaft in der Schweizer Öffentlichkeit verfolgt.
Gesetzliches und regulatorisches Umfeld
Im Berichtsjahr waren keine gesetzlichen oder regulatorischen Veränderungen zu verzeichnen, welche die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft speziell betrafen.
Unser Engagement
Seit Jahrzehnten setzen wir uns für kulturelle, ökologische und soziale Projekte in der Schweiz ein. Dabei nimmt die Stärkung der Innovationsfähigkeit einen immer grösseren Stellenwert im Rahmen unseres Engagements ein. Unsere genossenschaftliche Verankerung und der konstante Erfolg erlauben es uns, die Öffentlichkeit am unternehmerischen Erfolg der Mobiliar teilhaben zu lassen.
Auch wenn die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie uns weiterhin vor einige Herausforderungen stellten, konnten im Berichtsjahr alle bisherigen Partnerschaften auch unter veränderten Bedingungen auf unsere Unterstützung zählen. Wir sind davon überzeugt, dass die Beschäftigung mit Forschung, Nachhaltigkeit und Kreativität wichtige Anstösse für eine verantwortungsbewusste und inspirierte Innovationskultur gibt. Die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft unterstützt Forschungsprojekte an der Universität Bern, der ETH Zürich und der EPF Lausanne. Wir ermöglichen und initiieren schweizweit Plattformen für den Austausch zwischen Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft, fördern Präventionsprojekte zum Schutz vor Naturgefahren in der ganzen Schweiz und stärken die Innovationskraft der Schweizer KMU und NGOs. Seit 2018 tragen wir mit dem Atelier du Futur aktiv dazu bei, Jugendliche dabei zu unterstützen, ihre Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen und positiv zu gestalten. Mit der Zuwendung eines Betrags aus dem Gewinn an die Jubiläumsstiftung und an den Vergabungsfonds unterstützt die Genossenschaft weitere kulturelle, soziale und gemeinnützige Themen und Projekte.
Weiterführende Informationen:
Ein weiterer wesentlicher Beitrag der Mobiliar zu einer positiven Zukunft ist die 2020 lancierte und 2021 überarbeitete Klimastrategie. Bis 2030 will die Mobiliar ihren CO2-Ausstoss um 50% gegenüber 2018 reduzieren – davon mindestens die Hälfte aus eigener Kraft. In folgenden direkten und indirekten Handlungsfeldern setzen wir seit 2021 konkrete Massnahmen im Unternehmen um: Mobilität, Energie, Material und Abfall, Versicherungsprodukte und -lösungen, Kapitalanlagen, Partnerschaften, Klimaschutzprojekte und Monitoring.
Überzeugung, Unabhängigkeit und Finanzkraft bilden die Basis für unser starkes Engagement. Die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft verfügt über eine hohe Eigenmittelausstattung. Die grösste im Fremdkapital ausgewiesene Position beinhaltet den Überschussfonds, der beispielsweise für Präventionsprojekte, die Finanzierung von Lehrstühlen oder die Unterstützung weiterer Innovationsthemen eingesetzt wird. 41.3% der Mittel im Überschussfonds sind konkreten Themen zugeteilt.
Überschussfonds
Stand per 31.12.2021
1 Idée coopérative Genossenschaft, Absicherung Covid-19-Darlehen Hallensport beendet, aber Aufrechterhaltung gewährter Sicherheiten
2 Bundeslager 2021
Finanzierung von Investitionen
2021 erhielt die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft von ihrer Tochtergesellschaft, der Schweizerischen Mobiliar Holding AG, eine Dividende von CHF 30.0 Mio. Die Genossenschaft investiert in Bilder und weitere Kunstobjekte. Dafür wendete sie im Berichtsjahr einen Betrag von CHF 699 447 auf. Es wurden keine weiteren Investitionen getätigt. Daneben engagiert sich die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft für soziale und gesellschaftliche Themen.
Risikobeurteilung
Die Geschäftsführung der Genossenschaft ist, soweit nicht das Gesetz, die Statuten oder das Organisationsreglement der Genossenschaft anderes vorsehen, an die Schweizerische Mobiliar Holding AG delegiert. Die strategischen Entscheide zu Positionierungsthemen obliegen dem Verwaltungsrat der Genossenschaft, während die Führung und operative Umsetzung der entsprechenden Aktivitäten an die Holding delegiert sind. Die Konzernleitungsaufgaben über die in der Holding zusammengefassten Konzerngesellschaften, einschliesslich der Positionierung der Mobiliar als Versicherungsgruppe, werden ebenfalls von der Holding wahrgenommen. Die Ausgestaltung des internen Kontrollsystems der Genossenschaft obliegt dem Verwaltungsrat der Holding.
Ein Strategierisiko ergibt sich für die Genossenschaft dadurch, dass der Verwaltungsrat der Holding die Geschäftsführung nicht gemäss dem Gesellschaftszweck der Genossenschaft umsetzen könnte. Um dies zu verhindern, muss der Verwaltungsrat der Genossenschaft, der bei der Generalversammlung der Holding die Aktionärsrechte der Genossenschaft ausübt, bei der Auswahl der Verwaltungsratsmitglieder der Holding die nötige Sorgfalt walten lassen, diesen die nötigen Weisungen erteilen und seinen Kontroll- und Aufsichtspflichten nachkommen. Zur Vorbereitung entsprechender Wahlbeschlüsse unterstützt ihn der Governance-Ausschuss. Für die Genossenschaft ergeben sich zudem Marktrisiken aus der Werthaltigkeit der Beteiligung an der Holding sowie des Darlehens an die Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG. Der Verwaltungsrat der Genossenschaft lässt sich daher regelmässig über den Geschäftsgang des Versicherungskonzerns orientieren.
Ferner vergewissert er sich im Rahmen der Genehmigung des konsolidierten Abschlusses der Holding, ob die Genossenschafterinnen und Genossenschafter in ihrer Eigenschaft als Versicherungsnehmerinnen und Versicherungsnehmer der Schweizerischen Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG am Ergebnis angemessen beteiligt werden.
Aus der Positionierung der Mobiliar Genossenschaft in der Schweizer Öffentlichkeit könnten Strategie- und Reputationsrisiken entstehen. Um diesen Risiken entgegenzuwirken, befasst sich der Positionierungsausschuss vertieft mit ausgewählten Positionierungsthemen, bereitet die entsprechenden strategischen Grundsatzentscheide des Verwaltungsrats vor und überwacht die ergriffenen Positionierungsmassnahmen. Der Positionierungsausschuss und der Verwaltungsrat der Genossenschaft werden im Rahmen eines halbjährlich erstellten Reportings über die verschiedenen Positionierungsaktivitäten informiert.
Veränderungen in der Führung
Da sowohl die Geschäftsführung der Genossenschaft als auch die Konzernleitungsaufgaben an die Schweizerische Mobiliar Holding AG delegiert sind, gibt es auf Stufe Genossenschaft weder eine Geschäftsleitung noch Führungskader oder Mitarbeitende. Per 19. Mai 2021 wurden Paul Philipp Hug (Meggen) und Markus Hongler (Zürich) neu in den Verwaltungsrat gewählt. Ansonsten blieb die Zusammensetzung des Verwaltungsrats im Berichtsjahr unverändert.
Weiterführende Informationen:
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten
Wissen ist essenziell, um etwas bewegen zu können. Wissenstransfer spielt dabei eine entscheidende Rolle. Daher ist die Mobiliar Genossenschaft bestrebt, Wissen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen, und investiert in exzellente Forschung und Wissenschaft. Von grosser Bedeutung sind daher die bestehenden Forschungspartnerschaften mit der Universität Bern, der ETH Zürich sowie der EPF Lausanne. Mit der ETH Zürich besteht seit Ende 2020 über das Lab für Analytik hinaus eine weitere Partnerschaft in Form einer interdisziplinären Forschungsgruppe zum Thema «Cooperatives in a Changing World».
Aussergewöhnliche Ereignisse
Im Berichtsjahr gab es keine aussergewöhnlichen Ereignisse.
Weiterführende Informationen:
Zur Genossenschaft sowie zum Inhalt und Stand der verschiedenen Positionierungsaktivitäten
Zukunftsaussichten
Die Schweizerische Mobiliar Genossenschaft ist Alleineigentümerin der Schweizerischen Mobiliar Holding AG. Die grössten Aktiva der Genossenschaft bestehen aus der Beteiligung an der Holding und dem Darlehen gegenüber der Schweizerischen Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG in Höhe von CHF 290.0 Mio. Wie im Bericht der Genossenschaft ausgeführt, beträgt die jährliche Dividende CHF 30.0 Mio. Diese stellt insbesondere die Finanzierung der Positionierungsaktivitäten sicher. Der Verwaltungsrat beantragt der Delegiertenversammlung 2022, bei der Verwendung des Bilanzgewinns 2021 erneut eine Zuweisung an den Überschussfonds von CHF 22.0 Mio. vorzunehmen. Voraussetzung für das künftige Wohlergehen und die nachhaltig positive Entwicklung der Genossenschaft ist eine erfolgreiche Geschäftsentwicklung der Versicherungsgruppe.