Gruppe Mobiliar

Asset Management

Im zweiten Pandemiejahr setzte sich die wirtschaftliche Erholung fort. Dadurch entwickelte sich 2021 zusammen mit der geldpolitischen Unterstützung zu einem guten Anlagejahr.

Tapering

Rückführung expansiver geldpolitischer Massnahmen

Anlageumfeld

Das Berichtsjahr war geprägt durch das Ausrollen der Impfkampagnen, die wirtschaftliche Erholung, eine weiterhin expansive Geld- und Fiskalpolitik, steigende Inflation sowie das Tapering.

Zu Beginn des Berichtsjahres starteten die Industriestaaten mit den Covid-19-Impfungen. Rückläufige Fallzahlen und die damit verbundene Lockerung der Massnahmen unterstützten eine weitergehende Erholung der Wirtschaftsleistung und des Arbeitsmarktes. Dies wiederum verhalf den Aktienmärkten zu neuen Allzeithochs, die sich deutlich über den Vorkrisenniveaus bewegten. Weltweit setzten die Zentralbanken ihre Unterstützung mit einer sehr expansiven Geldpolitik fort. Diese erfolgte einerseits nach konventioneller Art – also über tiefe Leitzinsen – und andererseits unkonventionell, mit Anleihekaufprogrammen, um die längerfristigen Zinsen tief zu halten. Auch die fiskalpolitische Unterstützung blieb weiterhin intakt, jedoch etwas abgeschwächt im Vergleich zum Vorjahr.

Eine boomende Wirtschaft, hohe Unternehmensgewinne und die expansive Geldpolitik liessen die Aktienmärkte Höchststände erreichen.

Die Kehrseite der hohen Wirtschaftsdynamik waren Lieferengpässe. Als Sinnbild dient beispielsweise das im März im Suezkanal festgefahrene Containerschiff Ever Given. Eine weitere Konsequenz waren die auf breiter Front steigenden Rohstoff- und insbesondere auch Energiepreise. Diese entwickelten sich teilweise auf das Niveau vor der Pandemie, zum Teil aber auch deutlich darüber. Als Folge davon stiegen global die Inflationszahlen und -ängste. In den Entwicklungsländern führte dies bereits zu Leitzinserhöhungen, während in den Industriestaaten erst allmählich die Anleihenkäufe durch die Zentralbanken reduziert wurden – das sogenannte Tapering. Höhere Zinsen und eher steigende Kreditspreads liessen Anleihen negativ rentieren. Im Gegensatz dazu legten Sachwerte kräftig zu. Eine Ausnahme bildete Gold, welches sich trotz negativer Realzinsen seitwärts bewegte.

Trotz zahlreicher Herausforderungen blicken wir auf ein positives Anlagejahr zurück.

Die Märkte zeigten sich zuversichtlich und blieben grösstenteils unbeeindruckt von den jeweiligen Entwicklungen der Pandemie. Für zwischenzeitlich erhöhte Volatilität sorgten die Meldungen um einen möglichen Konkurs von Evergrande, einem chinesischen Immobilienkonzern, sowie die erhöhten Inflationszahlen und das Auftauchen der Omikron-Variante, welche für Unsicherheit und Gewinnmitnahmen an den Aktienmärkten sorgte.

Anlagestrategie und Anlageergebnis

Die gute wirtschaftliche Entwicklung gepaart mit weltweit ansteigenden Inflationsraten liess die Zinsen im Berichtsjahr ansteigen. Die Kreditprämien von Unternehmensanleihen entwickelten sich im Jahresverlauf leicht tiefer, bis sie mit dem Aufkommen der Omikron-Variante Ende 2021 wieder anstiegen. Aufgrund dieser Entwicklungen erlitten die Obligationen im Berichtsjahr eine negative Performance. Es gilt hervorzuheben, dass der Zinsanstieg zu Beginn des Jahres vornehmlich in den USA sehr ausgeprägt war. Wir haben diese Gelegenheit genutzt, um anfangs des zweiten Quartals eine 5%-Quote des Anleihen-Portfolios in US-Unternehmensanleihen zu investieren, um so von den höheren relativen Zinsen zu profitieren. Diese Position entwickelte sich im Jahresverlauf erfreulich, sodass wir sie Ende Dezember mit Gewinn schliessen konnten. Da sich die Kreditprämien von Unternehmensanleihen im Berichtsjahr ihren historischen Tiefstständen näherten, reduzierten wir gegen Ende Jahr auch unser Engagement in Schweizer Unternehmensanleihen zugunsten von Segmenten höherer Bonitäten.

Rendite 10-jähriger Staatsanleihen

in %

Sowohl die Wirtschaft als auch die Aktienmärkte erholten sich 2021 weiter von der Covid-19-Pandemie. Steigende Unternehmensgewinne und die rekordhohen Margen trieben die weltweiten Börsen auf neue Höchststände. Die anhaltend expansive Geldpolitik der Notenbanken sowie die Alternativlosigkeit aufgrund der tiefen Zinsen bescherte den Aktien weiter Rückenwind und liess die Bewertungen steigen. Auch zwischenzeitlich aufkommende Sorgen aufgrund geopolitischer Spannungen oder der neu aufgetauchten Virusvarianten Delta und Omikron konnten die Aktienhausse nur kurzzeitig bremsen. Gestiegene Energiepreise sowie anhaltend pandemiebedingte Produktions- und Lieferengpässe führten zu einem massiven Anstieg der Inflation in den USA und in abgeschwächter Form weltweit. Dies quittierten die Aktienmärkte gegen Ende 2021 mit erhöhter Volatilität. Dazu gesellte sich die Sorge, dass die amerikanische Notenbank früher an der Geldschraube drehen könnte, um der beängstigend hohen Inflation entgegenzuwirken. Das überaus gute Aktienjahr war geprägt von hoher Dynamik und einer stetigen Stil- und Sektorenrotation, was es schwierig machte, auf Trends zu setzen.

Aktienmarktverlauf 2021

in Lokalwährung, Performance indexiert

In diesem insgesamt erfreulichen Anlagejahr erzielten wir mit CHF 222.7 Mio. 1.9% höhere Erträge aus Kapitalanlagen als im Vorjahr. Der Zuwachs resultierte fast ausschliesslich aus Dividenden auf Alternativen Anlagen, bei welchen im Vorjahr aufgrund von Fondsumschichtungen nur minime Erträge ausgeschüttet worden waren. Daneben stiegen die Erträge der assoziierten Organisationen im Vorjahresvergleich leicht an. Bei allen anderen Anlagekategorien verzeichneten wir Ertragsrückgänge, allen voran bei festverzinslichen Wertpapieren, welche unter dem tiefen Zinsniveau und einer sinkenden Bestandsrendite litten. Dies trifft gleichermassen auch auf Darlehen und Hypotheken zu. Bei Hypotheken gelang es uns jedoch, durch verstärkte Vertriebsaktivität den Ertragsrückgang durch Volumenwachstum nahezu zu kompensieren. Bei Aktien und Fondsanteilen fielen die Dividenden leicht geringer aus als im Vorjahr. Dieser Rückgang ist eine weitere Folge der Covid-19-Pandemie, da die Gewinnausschüttungen sich auf die Unternehmensgewinne des sehr turbulenten 2020 bezogen, welches von den weltweiten Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie stark betroffen war. Während Immobilien zwar etwas mehr Mieterträge generierten, fiel der Gesamtertrag aufgrund von höheren Instandhaltungsmassnahmen und grösserem Bauaufwand dennoch unter den Vorjahreswert.

Das Nettoergebnis der Gewinne und Verluste aus Kapitalanlagen stieg gegenüber dem Vorjahr mit CHF 264.0 Mio. um fast 11%. Haupttreiber waren Aktien, mit welchen wir vor dem Hintergrund der sehr guten Marktentwicklung und hoher Indexstände durch Umschichtungen sowie einer leichten Reduktion der Aktienquote im Nicht-Lebengeschäft beträchtliche Realisierungsgewinne verbuchen konnten.

Das gute Börsenjahr 2021 spiegelt sich auch in höheren Zuschreibungen und geringeren Abschreibungen für Fondsanteile wider, welche gegenüber 2020 ebenfalls zulegten. Bei festverzinslichen Wertpapieren erzielten wir durch Umschichtungen weitere Realisierungsgewinne, jedoch lagen diese unter dem Vorjahresniveau. Leicht steigende Zinsen, insbesondere in den USA, sorgten für eine rückläufige Marktentwicklung in dieser Anlageklasse, sodass eine Realisierung von Gewinnen durch Verkäufe erschwert wurde. Des Weiteren stiegen die Zuschreibungen auf assoziierte Organisationen, wohingegen bei nicht konsolidierten Beteiligungen leicht höhere Abschreibungen verbucht werden mussten. Während wir bei Alternativen Anlagen zusätzliche Realisierungsgewinne erzielen konnten, resultierte bei Derivaten ein Verlust aus strategischen Währungsabsicherungen. Im Vorjahresvergleich wiesen wir aufgrund taktischer Massnahmen zur Absicherung des US-Dollars noch einen Gewinn aus. Die Aufwände für die Verwaltung der Kapitalanlagen bewegten sich auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr, sie wurden getrieben durch höhere Transaktionskosten als Folge der Realisierungen.

Immobilien

Das Liegenschaftsergebnis des direkten Immobilienportfolios war im Berichtsjahr geprägt durch die hohe Anzahl an Erneuerungsarbeiten an den Bestandesliegenschaften. Für viele der anstehenden Sanierungen haben die Vorbereitungsarbeiten begonnen. Die Gesamtsanierung der Geschäftsliegenschaft an der Kasinostrasse in Aarau konnte im April abgeschlossen werden. Das direkte Immobilienportfolio nahm im Berichtsjahr hauptsächlich durch den Fortschritt dieser Sanierungsprojekte zu. Im Sommer 2021 konnten wir zudem ein Vorkaufsrecht für einen gemischt genutzten Neubau in Rorschach beurkunden. Mit den weiteren Neubauprojekten befinden sich so rund 240 Wohnungen und 2000 m2 Büro- und Gewerbeflächen mit einem zusätzlichen Anlagevolumen von rund CHF 95 Mio. im Bau oder in Planung. Der Marktwert des gesamten Portfolios erhöhte sich auf CHF 2.257 Mia. (Vorjahr CHF 2.135 Mia.). Der Cashflow war mit CHF 64.2 Mio., insbesondere aufgrund der höher anfallenden Instandsetzungskosten, tiefer als im Vorjahr (CHF 67.1 Mio.). Zusammen mit der positiven Wertveränderung von 5.3% (Vorjahr 2.4%) erzielten wir erneut eine gute Performance von 8.3% (Vorjahr 5.6%). Einen wesentlichen Bestandteil der Anlagen in Immobilien der Gruppe Mobiliar bildet der substanzielle Anteil am MobiFonds Swiss Property.

Auf durchschnittlich investierten Kapitalanlagen zu Buchwerten von CHF 19.329 Mia. erzielten wir eine Anlagerendite von 2.3% (Vorjahr 1.7%). Die Anlageperformance auf den Kapitalanlagen belief sich auf 4.1% (Vorjahr 3.7%). Darin widerspiegelt sich die insgesamt gute Entwicklung der Sachwerte, insbesondere von Aktien und Immobilien.

Portfolio-Allokation per 31.12.2021

Vorjahreswerte in Klammern

MobiFonds – die Anlagefonds der Mobiliar

Die Fonds der eigenen Fondsleitung, der Schweizerischen Mobiliar Asset Management AG, widerspiegeln die Anlagephilosophie der Mobiliar. Diese beinhaltet die Schwerpunkte Sicherheit vor Rendite, aktives Anlegen sowie Fokus auf Qualität. Es gilt der Grundsatz: Wo Mobiliar draufsteht, ist Mobiliar drin. Das Fondsvermögen wird nach den gleichen Grundsätzen und mit derselben Sorgfalt wie das Vermögen der Gruppe Mobiliar und deren Pensionskassen verwaltet. Die Fondspalette für Privatkunden besteht aus den MobiFonds Select 30, 60 und 90, welche flexibel im Rahmen einer fondsgebundenen Sparversicherung der Mobiliar oder bei den meisten Schweizer Banken verfügbar sind. Die angegebene Zahl bezeichnet jeweils den Sachwertanteil der Anlagestrategie.

Unsere Fonds investieren alle in die gleichen Anlagekategorien, allerdings mit unterschiedlicher strategischer Gewichtung. Sämtliche MobiFonds Select schlossen das Berichtsjahr mit einer positiven Performance ab. Auch für 2021 galt die Regel, je höher der Sachwertanteil, desto höher die Schwankungsbreite des Fonds und umso höher die Jahresperformance.

MobiFonds Select für die gebundene Vorsorge

Performance indexiert

Wertentwicklung MobiFonds Select 2021

 

Gebundene Vorsorge

 

Freie Vorsorge

MobiFonds

Select30.3A

Select60.3A

Select90.3A

 

Select30.B

Select60.B

Select90.B

 

 

 

 

 

 

 

 

NAV 30.12.2020 (CHF)

139.3

137.8

179.1

 

139.3

137.7

178.8

NAV 31.12.2021 (CHF)

141.9

148.3

209.0

 

141.8

148.2

208.4

Performance 2021

1.9%

7.7%

16.7%

 

1.9%

7.7%

16.7%

Performance 3 Jahre

13.5%

28.5%

 

 

 

 

51.3%

Performance 5 Jahre

13.8%

33.4%

 

 

 

 

62.6%

Quelle: Schweizerische Mobiliar Asset Management AG. Die Performancedaten stellen keinen Indikator für die laufende oder zukünftige Performance dar und lassen die bei der Ausgabe und Rücknahme der Anteile erhobenen Kommissionen und Kosten unberücksichtigt.

Die Schweizerische Mobiliar Asset Management AG wurde Anfang 2021 erneut mit einem Refinitiv Lipper Fund Awards ausgezeichnet. Der MobiFonds Select 90 erhielt bereits zum fünften Mal die begehrte Trophäe für den besten Schweizer Fonds in der Kategorie «Mischfonds aggressiv in Franken». Im Berichtsjahr wurde der Fonds über die Dreijahresperiode ausgezeichnet.

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MobiFonds Select 90 B – Best Fund over 3 Years. Lipper Global Classification «Mixed Asset CHF Aggressive» © 2021 Refinitiv. Alle Rechte vorbehalten

 

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