Strategie und Ziele

Wertschöpfungsrechnung

Die Wertschöpfungsrechnung zeigt die Entstehung aus dem Versicherungs- und Finanzgeschäft sowie die Verwendung unserer Unternehmensleistung für die verschiedenen Anspruchsgruppen.

Versicherungen bieten Schutz vor finanziellen Verlusten und gewähren Sicherheit, indem sie die durch ihre Versicherten übertragenen Risiken übernehmen. So zählen unsere rund 2.2 Millionen Kundinnen und Kunden darauf, von der Mobiliar gut und kompetent beraten sowie im Leistungs- oder Schadenfall rasch und unkompliziert entschädigt zu werden. Damit ermöglichen wir unseren Versicherten unbeschwerte Mobilität und schützen sie vor einer möglichen Existenzbedrohung durch Haftpflichtforderungen oder Unfallfolgekosten. Auch grössere Verpflichtungen, wie beispielsweise ein Hauskauf, können vielfach nur deshalb eingegangen werden, weil das Todesfallrisiko von einer Versicherung getragen wird.

Rund CHF 2.9 Mia. der Wertschöpfung lässt die Mobiliar an ihre Kundinnen und Kunden zurückfliessen. Dies entspricht einem Anteil von 62%.

Schliesslich basiert die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit von KMU und Grossunternehmen auf der Gewissheit, dass Versicherungen im Bedarfsfall Leistungen erbringen. Als Gesellschaft mit genossenschaftlicher Verankerung haben wir darüber hinaus besondere Verpflichtungen. Unsere Unternehmensziele sind konsequent auf eine nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtet. Der wirtschaftliche Erfolg bildet für uns als Unternehmen die Voraussetzung, um unserer Verantwortung gegenüber Kunden und Mitarbeitenden sowie der Gesellschaft gerecht zu werden.

Entstehung unserer Unternehmensleistung

Unsere Rechnung zeigt eine Wertschöpfung von CHF 4.641 Mia. (Vorjahr CHF 4.359 Mia.). Die Leistungen der Schweizerischen Mobiliar Genossenschaft, der alleinigen Eigentümerin der Gruppe Mobiliar, sind in dieser Rechnung nicht enthalten. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Beiträge aus dem Versicherungsgeschäft aufgrund der positiven Prämienentwicklung sowohl im Nicht-Lebengeschäft als auch im Lebengeschäft. Die Gesamtleistung aus dem Finanzgeschäft fiel im Vorjahresvergleich deutlich höher aus. Die im Frühling eingetretene Erholung von der Covid-19-Pandemie und damit verbundene Lockerungen der Massnahmen unterstützten eine weitergehende Erholung der Wirtschaftsleistung und des Arbeitsmarktes. Dies wiederum verhalf den Aktienmärkten zu neuen Allzeithochs, die sich deutlich über den Vorkrisenniveaus bewegten. Unter «andere Dienstleistungen» weisen wir die versicherungsfremden Geschäfte aus. Von der Gesamtleistung in Abzug gebracht haben wir Vorleistungen für das Versicherungsgeschäft und das Kapitalgeschäft sowie übrige Vorleistungen. Die Mobiliar erarbeitete im Berichtsjahr eine für Finanzdienstleister typisch hohe Wertschöpfung von rund CHF 880 000 pro Vollzeitstelle.

Finanzsektor in der Schweizer Volkswirtschaft

Die Versorgung der Wirtschaft und der Bevölkerung mit Finanz- und Versicherungsdienstleistungen ist ein zentraler Faktor einer intakten Volkswirtschaft. Gemäss einer Analyse des BAK-Economics¹ generierte der Finanzsektor 2020 eine Bruttowertschöpfung von CHF 66.5 Mia. und damit direkt 10% der gesamten Schweizer Wirtschaftsleistung. Mit über 224 000 Vollzeitstellen bestand mehr als jeder zwanzigste Arbeitsplatz der Schweiz direkt im Finanzsektor.

¹Wirkungsanalyse von BAK-Economics im Auftrag der Schweizerischen Bankiervereinigung SBVg und des Schweizerischen Versicherungsverbands SVV.

Bescheidene Aktionärin

Weil die Genossenschaft als Alleineignerin die Förderung der direkten Versicherung auf genossenschaftlicher Basis bezweckt, ergeben sich keine Konflikte mit Kundeninteressen. Seit Jahren begnügt sich die Genossenschaft mit einer vergleichsweise bescheidenen Dividende. Die Grafiken und die Rechnung verdeutlichen, dass wir mit rund 2.9 Mia. oder 62% den grössten Anteil der Wertschöpfung für unsere Kunden verwenden.

Die Schadenaufwendungen im Nicht-Lebengeschäft fielen aufgrund der Unwetter im Sommer höher aus. Im Lebengeschäft erhöhten sich die Aufwendungen als Folge von höheren Versicherungsleistungen sowohl im Einzelleben- als auch im Kollektivgeschäft. Die vertraglichen Überschussbeteiligungen verzeichneten im Vorjahresvergleich einen leichten Anstieg. Wie in den vergangenen Jahren erhielten die Mitarbeitenden der Generalagenturen und Direktionsstandorte mit CHF 1.027 Mia. den zweitgrössten Teil der Wertschöpfung. Die Gewinn- und Kapitalsteuern fielen im Vergleich zum Vorjahr höher aus. Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die latenten Steuern zurückzuführen.

Rund 22% der Wertschöpfung verwendet die Mobiliar für die Mitarbeitenden ihrer Generalagenturen und Direktionsstandorte.

An den Staat liefern wir ferner – subsumiert unter der Position «Übrige Steuern und Abgaben» – die Stempel- und Mehrwertsteuer und die Löschsteuer ab sowie Beiträge für Massnahmen zur Unfallverhütung und für die Verkehrssicherheit.

Die Gewinneinbehaltung dient dazu, den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Mobiliar sicherzustellen. Im Konzerngewinn ist die Zuweisung an den Überschussfonds der Versicherten von CHF 200 Mio. bereits enthalten. Die Zuweisung ist bestimmt für zukünftige freiwillige Ausschüttungen an unsere Kunden.