Unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung
Kunst und Kultur
Die genossenschaftliche Tradition der Mobiliar steht für einen verantwortungsvollen und zugleich zukunftsorientierten Umgang mit Werten. Die Förderung von Kunst und Kultur spielt dabei seit jeher eine wichtige Rolle.
Verantwortung + Kreativität = Innovation
Weil wir überzeugt sind, dass Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit kreative Übungsfelder brauchen, setzen wir auf die Impulskraft von Kreativität, Kunst und Forschung.
Die Innovationskraft der Kunst gibt wesentliche Impulse für Zukunftsprozesse. Da wir davon überzeugt sind, dass Querdenken und Kreativität für eine innovativ geführte Nachhaltigkeitsdebatte notwendig sind, arbeiten wir gezielt mit Kunst- und Kulturschaffenden zusammen.
Innovationen ermöglichen – dank der Mobiliar Methode
Wir sind überzeugt, dass Kunst eine einzigartige Innovationskraft besitzt. Kunst und Kultur dienen bei der Mobiliar nicht nur als Inspirationsquelle, sondern kommen konsequent als Impulsgeber zum Einsatz, indem wir Künstlerinnen und Künstler in die Auseinandersetzung mit Fragen der Nachhaltigkeit und Gesellschaftsinnovation einbeziehen. Dafür steht die Formel «V + K = I». Die Kombination von Verantwortung und Kreativität ergibt nach unserer Erfahrung das Potenzial zur Innovation. Co-Kreation und Partizipation sind weitere Treiber. Um Innovation gezielt zu erproben, schaffen wir mit unseren Projekten Übungsfelder, auf denen wir uns mit dem stetigen Wandel in Gesellschaft und Technologie, in der Wirtschaft, Kultur und Ökologie befassen und die Chancen dieses Wandels identifizieren – aktiv, neugierig und engagiert.
Kunst in der Mobiliar
Die Kunstsammlung der Mobiliar beherbergt inzwischen rund 2000 Kunstwerke. Gut die Hälfte der Werke hängt in den Büroräumlichkeiten der Direktionsstandorte in Bern, Zürich und Nyon. Im Rahmen des Programms kunst@work@mobiliar werden die Mitarbeitenden in die Gestaltung ihres Arbeitsumfelds mit Kunstwerken einbezogen. In den Umbau des Direktionsstandorts in Bern konnten wir von Beginn an Kunstschaffende involvieren. 2020 wurde das 5. Stockwerk an der Bundesgasse 35 in Bern fertiggestellt. Die Gestaltung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit den Kunstschaffenden Kerim Seiler und Lang/Baumann. Gerade im aktuellen Berichtsjahr zeigte sich die Bedeutung von Kunst im Büroalltag besonders deutlich, da während des Lockdowns und danach kaum Möglichkeiten zu kulturellen Aktivitäten bestanden. Indem wir in der Mobiliar Kunst in den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden integrieren, setzen wir Impulse für kreatives Denken und Handeln.
Ausstellungsreihe Kunst & Nachhaltigkeit
Die Mobiliar realisiert zweimal jährlich hochkarätige Ausstellungsprojekte für Mitarbeitende und Externe. Kernthema ist das Verhältnis zwischen Kunst und Nachhaltigkeit sowie zwischen Kunst und Gesellschaft. Im Fokus steht jeweils immer die drängende Frage, mit welchen Mitteln, Strategien, Haltungen und Selbstkorrekturen wir unsere Zukunft positiv und nachhaltig gestalten können.
Unser Kunstengagement
Interesse an der Kunst
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2020 |
2019 |
2018 |
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Anzahl Veranstaltungen |
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Ausstellungen |
1 |
2 |
2 |
Führungen |
0 |
26 |
44 |
Vorträge |
0 |
1 |
0 |
Künstler-Workshops |
0 |
0 |
3 |
Kunst-Workshops für Kinder |
0 |
2 |
1 |
Konzerte |
0 |
1 |
0 |
Vernissagen |
0 |
3 |
2 |
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Anzahl Besucher |
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Führungen |
0 |
528 |
716 |
Vorträge |
0 |
35 |
0 |
Museumsnacht |
0 |
1 100 |
1 200 |
Konzerte |
0 |
100 |
0 |
Vernissagen |
0 |
600 |
750 |
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Anzahl Teilnehmer |
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Künstler-Workshops |
0 |
0 |
143 |
Kunst-Workshops für Kinder |
0 |
50 |
50 |
Wenige Tage vor dem Lockdown im März 2020 hätte die 13. Ausgabe der Ausstellungsreihe Kunst & Nachhaltigkeit eröffnet werden sollen. Da die Ausstellung nicht besucht werden konnte, haben wir «Beat Streuli – Matrix» bis Ende März 2021 verlängert. Wie sehr wir mit dieser Ausstellung den Nerv der Zeit treffen würden, hat sich im Laufe des Berichtsjahres gezeigt: Während in den Medien Bilder von menschenleeren öffentlichen Plätzen um die Welt gingen, zeigte die Ausstellung, was in dieser Zeit zu vermeiden war, nämlich ganz nah zusammen an einer Ampel zu warten oder während der Rushhour auf einem Bahnhof Schulter an Schulter in den Zug zu drängen.
Weiterführende Informationen:
Kunstförderung – Prix Mobilière
Der im Berichtsjahr bereits zum 25. Mal verliehene Prix Mobilière ist der älteste Kunstförderpreis einer Schweizer Versicherung. Der Preis ist seit 2019 mit CHF 30 000 dotiert und geniesst in der Kunstszene hohes Ansehen. Mit dem Prix Mobilière werden junge Kunstschaffende ausgezeichnet, die sich in ihrer Arbeit mit gesellschaftsrelevanten Themen beschäftigen und Impulse setzen, die uns helfen, unsere Gegenwart besser zu verstehen.
Anfang 2020 wurde der Prix Mobilière an das Künstlerduo Barbezat-Villetard verliehen. In einem Spiel mit Spiegelungen, raumgreifenden Installationen und Perspektivenwechseln brechen sie Räume fragmentarisch auf, wodurch neue Realitäten und verschobene Proportionen entstehen. Die Arbeiten von Barbezat-Villetard liefern mit ihren visuellen Verwirrungen ein wunderbares Beispiel dafür, wie Kunst die Sicht auf die Dinge verändern kann.
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Kunstspezialistinnen und -spezialisten aus Lehre, Forschung oder dem Ausstellungsbetrieb werden jedes Jahr eingeladen, eine junge Künstlerin oder einen jungen Künstler für den Preis vorzuschlagen. Die Fachjury, die aus acht Expertinnen und Experten besteht, wählt aus den Nominierten die Preisträgerin oder den Preisträger. An der Kunstmesse artgenève wird die Arbeit aller für den Prix Mobilière nominierten Künstlerinnen und Künstler präsentiert. Mit der Ausstellung werden die jungen Kunstschaffenden sowohl einem breiten Publikum als auch dem für ihren weiteren Werdegang wichtigen Fachpublikum bekannt gemacht.
Mit der im September 2019 eröffneten Ausstellung «espace futur – Vom Jetzt in die Zukunft» realisierten wir die 12. Auflage der Veranstaltungsreihe Kunst & Nachhaltigkeit. Die Ausstellung bot einen irisierenden Parcours durch die Themen Macht, Klima, Ressourcen, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Zeit und stellte zudem die verschiedenen Bereiche des Gesellschaftsengagements der Mobiliar vor. Die international renommierten Westschweizer Designer und Szenografen atelier oï entwickelten gemeinsam mit den Kunstverantwortlichen der Mobiliar diese spezielle Tour d’Horizon zum Thema Zukunft. Die Ausstellung vereinte Werke von 24 Künstlerinnen und Künstlern – alle Arbeiten stammten aus der hauseigenen Sammlung – und fünf Filme der jungen Schweizer Filmemacherin Natascha Vavrina zum Thema Unternehmertum und Nachhaltigkeit. Die Ausstellung war bis 17. Januar 2020 in Bern zu sehen und wurde anschliessend an der internationalen Kunstmesse artgenève einem breiten Publikum präsentiert.
Förderung von Wissenschaften, Forschung und Künsten
Mit CHF
683 000
unterstützte die Jubiläumsstiftung im Berichtsjahr 49 Projekte.
Jubiläumsstiftung
Die Jubiläumsstiftung der Schweizerischen Mobiliar Genossenschaft fördert seit 1976 die Wissenschaft, die Kunst und andere kulturelle Leistungen in der Schweiz. Mit ihrer Kulturförderung in allen Regionen der Schweiz trägt die Jubiläumsstiftung massgeblich zur Bekanntheit des genossenschaftlichen Engagements der Mobiliar bei.
Das Budget der Jubiläumsstiftung wird aus dem Wertschriftenertrag des Stiftungsfonds und einem freiwilligen Betrag aus dem Geschäftsergebnis der Schweizerischen Mobiliar Genossenschaft gespiesen. Jährlich unterstützen wir zwischen 30 und 50 Projekte. Im Berichtsjahr wählte der Stiftungsrat aus 409 Gesuchen 49 aus und sprach Unterstützungsbeiträge von insgesamt CHF 683 000. Die Auszahlungen pro Projekt bewegen sich jeweils zwischen CHF 5000 und CHF 40 000.
Förderung von Wissenschaften, Forschung und Künsten
Beiträge der Jubiläumsstiftung 2020
Ein kulturelles Highlight im Berichtsjahr bot die Eröffnung der Ausstellung «Raphael Hefti» in der Kunsthalle Basel. Dabei handelte es sich um die bisher grösste Ausstellung des Schweizer Künstlers (*1978), der hier die ganze Bandbreite seiner experimentellen Methoden und Materialien einem grossen Publikum präsentieren konnte. Hefti entwickelte dafür neue, ortsspezifische Werke, in denen vor allem veränderte Erfahrungen im Mittelpunkt stehen. Die Jubiläumsstiftung unterstützte dieses Projekt mit CHF 40 000.
Weiterführende Informationen:
Vergabungsfonds
In den Vergabungsfonds der Mobiliar Genossenschaft, der seit Anfang der 1970er-Jahre existiert, fliessen jährlich CHF 2 Mio. aus dem Gewinn der Genossenschaft. Mit diesen Mitteln unterstützt die Mobiliar eine Vielzahl sozialer, kultureller, gemeinnütziger sowie wirtschafts- und bildungsfördernder Projekte. Im Berichtsjahr gingen rund 500 Gesuche ein, wovon wir 170 genehmigen konnten.
Mit einem Betrag von je CHF 100 000 werden zudem jährlich zwei soziale Institutionen mit nationaler Ausstrahlung unterstützt. So konnte die Mobiliar 2020 zum einen die Stiftung Kontiki beim Erweiterungsbau ihres Wohnheimes und der Werkstätte für Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen unterstützen. Zum andern engagierten wir uns bei der Stiftung Humanushaus, einer sozialtherapeutischen Lebens- und Arbeitsgemeinschaft, die sich vorbildlich für die Integration behinderter Menschen in die Gesellschaft einsetzt.
Zudem werden mit einem Gesamtbetrag von CHF 188 000 alle nationalen politischen Parteien mit Fraktionsstärke unterstützt. Die Unterstützung basiert auf einem Sockelbetrag sowie einem zusätzlichen Betrag, der sich an der Anzahl der Regierungsratssitze bemisst. Bei den Bundesratsparteien erfolgt überdies eine Gewichtung nach Sitzen im Stände- und Nationalrat. Mit ihrer transparenten Politunterstützung fördert die Mobiliar die politische Vielfalt und die Milizarbeit in der Schweiz. Eine hohe Lebensqualität und wirtschaftlicher Erfolg sind keine Selbstverständlichkeit. Wir erarbeiten sie jeden Tag gemeinsam mit unseren Stakeholdern aus Wirtschaft, Politik und der öffentlichen Hand – eine Zusammenarbeit, die gerade in Krisenzeiten an Bedeutung gewinnt.
Covid-19 hat die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft hart getroffen und uns alle vor Herausforderungen gestellt. Soziale und kulturelle Institutionen leiden besonders unter den Folgen der Pandemie. Die Mobiliar konnte auch hier ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Mit den Projektträgern haben wir nach der bestmöglichen partnerschaftlichen Lösung gesucht sowie die Projekte und Institutionen kulant und unkompliziert unterstützt, auch wenn Veranstaltungen und Programme vorübergehend eingestellt oder abgesagt werden mussten. Insgesamt profitierten im Berichtsjahr rund 170 Projekte vom Vergabungsfonds.
Mit diesem gesamtgesellschaftlichen Engagement nimmt die Mobiliar ihre integrative Rolle in der Gesellschaft wahr und setzt sich – insbesondere in dieser Krisenzeit – für die Allgemeinheit ein.
Locarno Film Festival
2020 konnte das Locarno Film Festival nicht im gewohnten Rahmen durchgeführt werden. Filme wurden vor Ort in lediglich vier Kinos mit einer beschränkten Besucherzahl gezeigt, die grosse Leinwand auf der Piazza Grande blieb leer. Viele Programmpunkte mussten in den digitalen Raum verlegt werden. Die Mobiliar war im vierten Jahr ihrer Hauptpartnerschaft mit dem Festival ausnahmsweise nicht vor Ort präsent, sondern entwickelte gemeinsam mit dem Festival eine Solidaritätsaktion für unabhängige Schweizer Kinos.
Unter dem Motto «Closer to Life» wurden an Interessierte über 10 000 Gratistickets für die 78 teilnehmenden Kinos in allen Landesteilen verschenkt. Die Tickets können bis Ende Dezember 2021 eingelöst werden. Um den Solidaritätsgedanken zu unterstreichen, erklärten in der Kommunikationskampagne zur Aktion 14 Persönlichkeiten aus Film und Kultur ihre Liebe zum Kino, darunter Stephan Eicher, Ella Rumpf, Sylvie Fleury und Marc Forster.