Unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung

Verantwortungsvolles Anlegen

Die Anlagestrategie der Mobiliar ist darauf ausgerichtet, nachhaltig Erträge zu erzielen und den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Dabei nehmen wir unsere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt wahr.

Die genossenschaftlich organisierte Mobiliar verwaltet Vermögen von über CHF 20 Mia. Die Versicherungsgruppe ist langfristig orientiert und berücksichtigt im Anlageentscheidungsprozess ökologische und gesellschaftliche Aspekte. Das verantwortungsvolle Handeln, das sich daraus ergibt, ist auch in der Vermögensverwaltung zentral – und zwar unabhängig davon, ob es sich dabei um die Vermögenswerte der Versicherung, unserer Kunden, der Mitarbeitenden über die Mobiliar Pensionskassen oder der Pensionskassen Dritter handelt.

ESG

Unter ESG versteht man die Berücksichtigung von Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance).

Nachhaltige Anlagepolitik

Wir wollen das Verhalten von Akteuren positiv beeinflussen und damit einen wichtigen Beitrag zu einer guten Zukunftsgestaltung leisten. So geht es uns darum, Investitionsentscheide einerseits nach ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) zu fällen, und andererseits, diese mit einer ganzheitlichen und verantwortungsvollen Philosophie zu betrachten, die alle Bereiche des Unternehmens umfasst. Dazu zählen die Art und Weise, wie wir unseren Betrieb führen, über die Frage, wie ökologisch nachhaltig wir unsere Immobilieninvestitionen im Lebenszyklus bewirtschaften, bis hin zu Erwägungen, wie wir unsere Aktionärsrechte einsetzen und den Dialog mit Unternehmen suchen, um gegebenenfalls deren Verhalten zu ändern. Auch unsere Investments in traditionelle und alternative Anlagen erfolgen vor diesem Hintergrund.

Die Berücksichtigung der ESG-Kriterien bildet einen festen Bestandteil unserer Anlageentscheidungsprozesse.

Bei den traditionellen Anlagen beziehen wir Positiv- und Negativkriterien in unseren Anlageprozess ein. Mittels Positivkriterien haben wir die Nachhaltigkeit der Unternehmen in den Kategorien E (Environmental), S (Social) und G (Governance) in den Investitionsprozess integriert. Dies ermöglicht uns, gezielt nachhaltigere Unternehmen stärker im Portfolio zu gewichten. Negativkriterien dienen dazu, Unternehmen mit inakzeptablen Geschäftspraktiken oder systematischem Fehlverhalten von Investitionen auszuschliessen. Dabei orientieren wir uns an den Ausschlussempfehlungen des Schweizer Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK). Ein Unternehmen kann einerseits aufgrund seiner Produkte – insbesondere gemäss Schweizer Kriegsmaterialgesetz geächtete Waffen wie atomare, biologische und chemische Waffen sowie Streumunition und Antipersonenminen – ausgeschlossen werden. Andererseits kann auch das Verhalten eines Unternehmens zum Ausschluss führen, nämlich dann, wenn unser Dialog mit dem Unternehmen nicht zur gewünschten Verbesserung des ESG-Profils führt. Im Berichtsjahr haben wir ein Projekt gestartet, um ein Carbon Footprinting einzuführen und weitergehende Daten zu beschaffen, um Klimarisiken in unseren Portfolios auf Einzeltitel- und Portfolioebene noch gezielter messen und steuern zu können. Auch bei der Wahl alternativer Anlageprodukte fliessen vermehrt ESG-Kriterien ein.

Ferner setzen wir uns mittels Stimmrechtsausübung bei Schweizer Aktiengesellschaften und als aktives Mitglied des SVVK für positive Verhaltensänderungen in der Wirtschaftswelt ein, wie beispielsweise für Bestrebungen in den Bereichen Arbeitsrechte und -sicherheit, Umweltschäden, Menschenrechte und Korruption bei bekannten Unternehmen aus den Sektoren Technologie, Lebensmittelherstellung, Pharma sowie Rohstoffförderung. Über den SVVK engagiert sich die Mobiliar zudem zu systemischen Problemen innerhalb einer Industrie. Eines der wichtigsten Themen im Berichtszeitraum bildeten die Klimatransitionsrisiken im Zement- und Stahlsektor. Das Ziel des Dialogs besteht darin, dass die 20 führenden Unternehmen in diesen Sektoren ihre Geschäftsmodelle mittels konkreter Pläne und Massnahmen auf eine CO2-ärmere Zukunft ausrichten. Darüber hinaus führt die Mobiliar über den SVVK mit sieben Grosshändlern und Verarbeitern einen Dialog zu Möglichkeiten der Bekämpfung der Kinderarbeit in der Kakaolieferkette. Zudem sind wir Teil der Arbeitsgruppe zu verantwortungsbewusstem Anlegen des Schweizerischen Versicherungsverbands (SVV) sowie Gründungsmitglied von Swiss Sustainable Finance (SSF) und aktiv in deren Arbeitsgruppe «Institutional Asset Owners» tätig.

Aufteilung verantwortungsvolle Anlagen nach Anlageklassen

per 31.12.2020

Klimaverträglichkeitstest – PACTA 2020

Die Schweiz hat sich mit der Unterzeichnung des Klimaübereinkommens von Paris dazu verpflichtet, Finanzströme nach dem Ziel auszurichten, den globalen Temperaturanstieg deutlich unter 2°C zu halten. Die Mobiliar nahm nach der ersten Durchführung 2017 auch an der zweiten Ausgabe des vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) durchgeführten Klimaverträglichkeitstests PACTA 2020 (Paris Agreement Capital Transition Assessment) teil. Insgesamt beteiligten sich 179 Institute aus dem Finanzsektor am Test, mehr als doppelt so viele wie bei der ersten Durchführung. Der PACTA 2020 Test kombinierte erstmals die quantitative Portfolioanalyse mit einer qualitativen Umfrage zu bestehenden Klimastrategien.

An der Studie nahmen insgesamt 24 Gesellschaften aus dem Versicherungssektor teil. Die Datenauswertung hat ergeben, dass diejenigen Unternehmen, die sowohl an der letzten als auch an der aktuellen Befragung teilgenommen haben, bei ihren Anlagen vermehrt in kohlenstoffarme Technologien im Energie- und Automobilsektor investieren.

Die vorliegenden Berichte haben gezeigt, dass die Mobiliar im Branchenvergleich sowohl bei Aktien als auch Unternehmensanleihen weniger stark exponiert ist gegenüber kohlenstoffintensiven Technologien. Die PACTA-Analysen werden auch künftig Anwendung finden bei der Prüfung der Auswirkungen unserer Massnahmen.

Immobilienanlagen und ressourcenbewusstes Bauen

Die Gruppe Mobiliar gehört mit rund 190 Liegenschaften und über 5000 Mietern zu den bedeutenden privaten Grund- und Gebäudeeigentümern der Schweiz. Die Schweizerische Mobiliar Asset Management AG verwaltete im Berichtsjahr ein Immobilienportfolio mit einem Marktwert von rund CHF 3.547 Mia. Dies ermöglicht es der Mobiliar, Einfluss auf relevante Themen wie Ressourcennutzung, verdichtetes Bauen oder die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum zu nehmen.

Im Bereich Immobilien steuern wir den gesamten Lebenszyklus eines Investments intern und können dadurch sowohl beim Erwerb als auch beim Bau und im Betrieb einer Liegenschaft relevante gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigen. Da dies jedoch nicht für alle Objekte dasselbe bedeutet, beurteilen wir jede Immobilie beim Kauf und im Unterhalt individuell. Mit diesem Vorgehen setzen wir nicht auf kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern stellen das Erzielen nachhaltiger Renditen und die Ansprüche der Immobiliennutzer in den Fokus.

Wir arbeiten aktiv in Fachverbänden mit, verfolgen die neuesten Technologien und setzen gewonnene Erkenntnisse im Bereich Immobilienmanagement um. Für jede Liegenschaft in Betrieb wird ein offizieller Gebäudeenergieausweis der Kantone (GEAK) erstellt. Die entsprechenden Informationen nutzen wir, um im Rahmen des Objektmanagements gezielt weitere Schritte zur Steigerung der Energieeffizienz in unseren Liegenschaften einzuleiten. Derzeit konkretisiert die Mobiliar ihre Richtlinien für das nachhaltige Management der Immobilien.

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