Vorwort

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kundinnen und Kunden

Urs Berger

Präsident des Verwaltungsrats

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Michèle Rodoni

CEO

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Wir haben ein bewegtes und herausforderndes Jahr hinter uns. Kaum war die Covid-19-Pandemie abgeflacht, brach der Krieg in der Ukraine aus und enttäuschte die Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr zur Normalität. Die Verwerfungen an den Energie- und Finanzmärkten aufgrund des russischen Angriffs auf die Ukraine haben das wirtschaftliche Umfeld ebenso beeinträchtigt wie die Erhöhung der Leitzinsen zur Bekämpfung der Inflation und die stark rückläufigen Aktienkurse. Trotz dieses schwierigen Umfelds war die Mobiliar auch im Berichtsjahr erfolgreich unterwegs und weist mit einem Gewinn von CHF 311.0 Mio. wiederum ein gutes Ergebnis aus.

In diesem bewegten Jahr hat sich die zentrale Bedeutung der in der Mobiliar verankerten Werte «menschlich», «nah», «verantwortungsvoll» gezeigt. Gerade in unruhigen Fahrwassern zahlt sich unsere langfristig ausgerichtete Genossenschaftsphilosophie aus. Das solide finanzierte Versicherungsgeschäft und eine Geschäftskultur, welche die Kundenbedürfnisse ins Zentrum rückt, sind die Basis für unseren Erfolg. Unsere Werte leben wir nicht nur im Versicherungsalltag, sondern auch in unserem Gesellschaftsengagement und im Sponsoring. Als Königspartnerin unterstützten wir im Berichtsjahr das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Pratteln. Unsere drei Bildgeschichten dokumentieren die Werte, die uns mit dem Schwingsport verbinden.

Weiterführende Informationen:

Gesamtergebnis, Nicht-Leben, Leben

Versicherungsgeschäft

Mit einem sehr erfreulichen Prämienwachstum von 4.0% im Jahr 2022 erreichten wir im Nicht-Lebengeschäft beinahe das hohe Vorjahreswachstum (4.5%). Damit sind wir einmal mehr stärker gewachsen als der Gesamtmarkt. Gemäss Prämienreporting des Schweizerischen Versicherungsverbandes (SVV) konnten wir unseren Marktanteil weiter steigern auf 20.3%. Alle strategischen Geschäftsfelder trugen zum Wachstum bei. Den höchsten Anteil am Wachstum erzielten wir unverändert mit dem Neugeschäft. Im aktuellen Marktumfeld fallen aber auch zunehmend die Mehrprämien im Ersatzgeschäft ins Gewicht. Der höchste Marktanteilsgewinn resultierte wiederum in der Rechtsschutzversicherung. Mit Ausnahme von Nebenbranchen (See-, Luftfahrt- und Transportversicherungen) liegen wir überall in der Spitzengruppe der Marktteilnehmer mit Anteilen von deutlich über 10%.

Das Lebensversicherungsgeschäft der Mobiliar wächst kontinuierlich – sowohl in der privaten als auch in der beruflichen Vorsorge. Im Vergleich zum Vorjahr fiel das Prämienvolumen 10.8% höher aus. Der Anstieg ist vor allem dem Prämienwachstum in der privaten Vorsorge (16.6%) zu verdanken – nicht zuletzt dank des grossen Erfolgs des Einmaleinlageprodukts Mobiliar One Invest. In der beruflichen Vorsorge wuchs das Prämienvolumen bei den wiederkehrenden Prämien, vor allem getrieben durch das Neugeschäft. Auf der Leistungsseite waren für Invaliditäts- und Todesfälle in der Vorsorge im Berichtsjahr insgesamt höhere Aufwendungen zu verzeichnen.

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Urs Berger, Präsident des Verwaltungsrats; Michèle Rodoni, CEO

Weiterführende Informationen:

Asset Management

Finanzgeschäft

Die Erhöhung der Leitzinsen zur Bekämpfung der Inflation hat den Aktienmärkten vor allem im zweiten Quartal stark zugesetzt und der langjährigen Aktienhausse ein abruptes Ende beschert. Diese negative Entwicklung an den Aktienmärkten wirkte sich auch auf das Anlageergebnis der Mobiliar aus.

Hohe Schadenbelastung im Unwettersommer

In den Monaten Juni, Juli und September ereigneten sich sechs grosse Unwetterereignisse mit einem Schadenaufwand in der Höhe von rund 110 Millionen Franken. Allein dafür gingen knapp 24 000 Schadenmeldungen ein. In solch schwierigen Situationen können sich die Betroffenen auf eine rasche und unkomplizierte Schadenabwicklung vor Ort verlassen. Möglich macht dies die starke regionale Verankerung der Mobiliar mit ihren 80 Generalagenturen in der ganzen Schweiz. Insgesamt verzeichneten wir im Berichtsjahr im Nicht-Leben rund 870 000 Schadenfälle, die Schadenbelastung betrug 64.2%.

Als Versicherer setzen wir uns laufend mit Naturereignissen und deren Folgen auseinander. Aus dieser Erfahrung ist das Bewusstsein gewachsen, sich für Früherkennung und Prävention zu engagieren. So hat die Mobiliar seit 2006 über 160 Präventionsprojekte in der ganzen Schweiz mit über 42 Millionen Franken aus dem Überschussfonds der Genossenschaft gefördert. Als 150. Projekt wurde im August dieses Jahres eine weitere Etappe des «Jahrhundertprojekts» Delémont Marée Basse unterstützt, welches die Stadt vor regelmässigen Überschwemmungen durch die Sorne schützt. Mit Beiträgen von insgesamt über 1.2 Millionen Franken beteiligen wir uns bereits seit der ersten Etappe im Jahr 2013 an diesem Projekt. Dieses geht weit über reine Prävention hinaus. Es schafft zusätzlich ökologische und gesellschaftliche Mehrwerte und fügt sich damit in vorbildlicher Weise in die nachhaltige Entwicklung der Umgebung ein.

Das Undenkbare denken − unter diesem Motto hat das Mobiliar Lab für Naturrisiken im Berichtsjahr das neue Webtool www.hochwasserdynamik.ch veröffentlicht. Es stellt im Zeitraffer dar, wie bisher unbekannte, aber denkbare Überschwemmungen ablaufen könnten. Hochaufgelöste Simulationen bilden mögliche Auswirkungen bis auf die Ebene von Gebäuden und Strassen ab. Das Tool richtet sich insbesondere an den Bevölkerungsschutz, wo es einerseits für Übungen eingesetzt und andererseits als Grundlage für die Notfallplanung verwendet werden kann.

Ausrichtung auf die Kundenbedürfnisse von morgen

Die Digitalisierung verändert die Anforderungen und Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden und damit auch deren Verhalten. Durch die stärkere Ausrichtung auf die Bedürfnisse unserer Versicherten stellen wir die Weichen gezielt auch für die Kundin, den Kunden von morgen und bauen unsere Angebotswelten aus. Dabei verfolgen wir zwei Ansätze. Zum einen pflegen und modernisieren wir unser Kerngeschäft laufend, zum anderen entwickeln wir unsere Ökosysteme weiter, damit auch Angebotswelten entstehen, die über das Versicherungsgeschäft hinausgehen. Im Berichtsjahr setzten wir folgende wichtigen Schritte um:

Ereignisreiches Jahr für Mobi24

2022 war ein ereignisreiches Jahr für Mobi24. Anfang Juni konnten die neuen Büroräumlichkeiten im zweiten Stock an der Bundesgasse in Bern bezogen werden. Knapp zwei Wochen später wurde die Marke von einer Million Falleröffnungen geknackt. Ein weiterer Meilenstein im Berichtsjahr war das 25-jährige Bestehen der Assistance- und Notruf-Zentrale. Der Unternehmenserfolg zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Damit das auch so bleibt, entwickelt sich Mobi24 stetig weiter und baut ihre Servicepalette kontinuierlich aus, getreu seinem Motto #proudtohelp!

Engagiert für eine nachhaltige Zukunft

Tief verankert in unserer Genossenschaftsphilosophie ist das Engagement für Nachhaltigkeit. Seit 1826 handeln wir nachhaltig für Versicherte und Gesellschaft. Weil dieses Engagement auch in unserem Kerngeschäft stetig an Bedeutung gewinnt, lancierten und verabschiedeten wir 2022 unsere Nachhaltigkeitsstrategie, welche wir im Vorjahr erarbeitet hatten. Besonderes Augenmerk legt die Mobiliar auf Prävention. So statteten wir im Berichtsjahr fünf weitere Gemeinden mit mobilen Hochwasserschutzcontainern aus und unterstützten drei neue Projekte zum Schutz vor den Folgen von Elementarschäden.

Auch das Engagement für Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur schreiben wir seit Jahrzehnten gross. Umso erfreulicher war, dass wir nach den letzten beiden Pandemiejahren mit den entsprechenden Aktivitäten das Potenzial im Berichtsjahr wieder schweizweit ausschöpfen konnten. So vergaben wir im Rahmen der artgenève wiederum den Prix Mobilière. Das Atelier du Futur – ein kostenloses Sommercamp für Jugendliche – war im Sommer 2022 nicht nur in Fiesch zu Gast. Am Stadtfest in Bern, im Pfadi Bundeslager im Goms, am Visions du Réel in Nyon und am Locarno Film Festival setzten sich die Jugendlichen ebenfalls mit Gesellschafts- und Zukunftsfragen auseinander und konnten sich in verschiedenen Aktivitäten versuchen. Auch das Mobiliar Forum, unsere Ideenwerkstatt für Schweizer KMU, war im Berichtsjahr unterwegs: In einem Pilotversuch führten wir dieses im Pop-up-Format mit den Generalagenturen Winterthur, St.Gallen und Schaffhausen durch und entwickelten mit den Teilnehmenden individuelle Lösungsansätze zu verschiedenen Herausforderungen.

«Reduzieren», «Investieren», «Sensibilisieren» – so wollen wir aktiv dazu beitragen, unsere Klimaziele zu erreichen. Wir verringern kontinuierlich unsere betrieblichen CO2-Emissionen bei Mobilität, Energie sowie Material und Abfall. Im Rahmen unseres Umweltengagements fördern wir zudem das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen und schonenden Umgang mit Ressourcen – sowohl bei unseren Mitarbeitenden als auch bei unseren Kundinnen und Kunden.

Dank zufriedenen Mitarbeitenden auf Erfolgskurs

Die Mobiliar ist eine attraktive Arbeitgeberin, insbesondere in der Assekuranz. Dies bestätigen Spitzenplätze in Arbeitgeber-Rankings, aber – und vor allem – auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst. In der Umfrage von 2022, die an den Direktionsstandorten durchgeführt wurde, stellen sie uns erneut gute Noten aus. Das freut uns, und das spüren auch unsere Kundinnen und Kunden bei der kompetenten Beratung. Unsere motivierten Mitarbeitenden machen den Erfolg der Mobiliar erst möglich. Und das nimmt auch der Markt wahr. Sowohl Kunden als auch Nicht-Kunden sprechen ihr Vertrauen in die Mobiliar aus. Diverse Studien und Erhebungen attestieren der Marke Mobiliar Bestnoten. Gemäss dem Most Trusted Brand Award 2022 gilt die Mobiliar zum fünften Mal in Folge als die vertrauenswürdigste Marke unter den Schweizer Versicherern.

Wir teilen den Erfolg mit unseren Versicherten

Als genossenschaftlich verankertes Unternehmen beteiligt die Mobiliar ihre Versicherten am Geschäftserfolg. Von Juli 2023 bis Juni 2024 werden die Kundinnen und Kunden mit einer Haushalt- und Gebäudeversicherung von einer Prämienreduktion von 20% profitieren. Erstmals in den Genuss einer Prämienvergünstigung (10%) werden auch Inhaber einer Protekta-Rechtsschutzversicherung kommen. Auf diese Weise fliessen insgesamt CHF 195 Mio. an unsere Versicherten zurück.

Wechsel in der Geschäftsleitung

Am 1. Februar 2022 trat Barbara Agoba die Nachfolge von Nathalie Bourquenoud als Leiterin Human Resources an. Thomas Bossart übernahm am 1. April 2022 die Leitung des Geschäftsbereichs Vorsorge. Er folgte auf Jean-Philippe Moser. Thomas Kühne, Leiter IT, hat die Mobiliar auf Ende 2022 verlassen. Interimistisch übernimmt sein bisheriger Stellvertreter Andreas Grütter die Geschäfte. In seinen vier Jahren als Leiter IT hatte Thomas Kühne unter anderem die agile interdisziplinäre Arbeitsweise weiterentwickelt und die IT-Organisation auf die Arenen ausgerichtet. Wir danken Thomas Kühne, Nathalie Bourquenoud und Jean-Philippe Moser für ihr grosses Engagement für die Mobiliar.

Herzlichen Dank

Wie Erhebungen zeigen, hat die Mobiliar die zufriedensten Kundinnen und Kunden. Und sie haben eine hohe Bereitschaft, die Mobiliar in ihrem persönlichen Umfeld aktiv weiterzuempfehlen. Wir danken ihnen allen herzlich dafür. Diese erfreuliche Resonanz bestärkt uns darin, den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Und sie ist für uns gleichzeitig eine Verpflichtung, unsere Kundinnen und Kunden bestmöglich zu unterstützen – gerade im Schadenfall. Diese Zusage gilt auch und erst recht in einem herausfordernden Umfeld, wie wir es während der Pandemie und im wirtschaftlich schwierigen Berichtsjahr erlebt haben. Unser Ziel ist und bleibt, für unsere Versicherten eine verlässliche Partnerin zu sein – was immer kommt.

Wir freuen uns, Sie mit dem vorliegenden Bericht über unsere Geschäftstätigkeiten und die aktuellen Kennzahlen zu informieren.

Urs Berger

Präsident des Verwaltungsrats

Michèle Rodoni

CEO

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