Unternehmerische und gesellschaftliche Verantwortung

Klima und Energie

Die Klimastrategie der Mobiliar ist darauf ausgerichtet, nachhaltig den eigenen CO2-Fussabdruck zu verkleinern. Wir investieren zudem in Schweizer Klimaschutzprojekte und sensibilisieren gezielt für verantwortungsvolles Handeln.

Naturkatastrophen können immense Schäden verursachen. Es liegt im Interesse der Versicherungswirtschaft, die Umwelt langfristig zu erhalten und die Umweltrisiken sowie deren potenzielle finanzielle Folgen möglichst gering zu halten. Die Mobiliar will einen Beitrag zum Schutz der Ressourcen leisten und aktiv den Herausforderungen entgegentreten, die sich als Folge des Klimawandels stellen. Als Dienstleistungsunternehmen sind unsere eigenen betrieblichen Umweltauswirkungen moderat. Trotzdem gibt es konkrete Verbesserungspotenziale, die wir kontinuierlich umgesetzt haben und auch weiterhin verfolgen.

Im Rahmen unseres Umweltengagements fördern wir einen verantwortungsvollen und schonenden Umgang mit Ressourcen.

Direkten Einfluss haben wir in den Handlungsfeldern Mobilität, Betrieb und Unterhalt unserer Liegenschaften sowie Energieeinkauf und Beschaffung. Mitarbeitende, Kundinnen und Kunden sowie weitere Anspruchsgruppen erwarten von einer verantwortungsvollen Unternehmensführung ein effektives Management der direkten umweltbezogenen Auswirkungen. Diesen Anforderungen werden wir gerecht, indem wir im Rahmen der Handlungsfelder unsere betrieblichen CO2-Emissionen reduzieren. Darüber hinaus verfügen wir durch unsere Produkte und Dienstleistungen sowie unsere Investitionen über einen grossen Hebel. Dies, indem wir einerseits unsere Kundinnen und Kunden in ressourcenschonendem Verhalten unterstützen, und andererseits mit unseren Investitionen die Transformation hin zu nachhaltigen Geschäftsmodellen entwickeln.

Das Klima schützen und KMU stärken: Nach diesem Motto unterstützt die Klimastiftung Schweiz Projekte von Unternehmen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der Fokus liegt dabei auf innovativen Projekten mit positiven Auswirkungen auf das Klima. Als Partnerin der Klimastiftung Schweiz unterstützt die Mobiliar aus der Rückverteilung der CO2-Abgabe künftig Klimaprojekte von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).

Weiterführende Informationen:

Die Klimastrategie der Mobiliar

Klimastrategie 2030

Die Mobiliar ist sich über die Auswirkungen ihrer eigenen Betriebsstandorte auf die Umwelt bewusst. Im Rahmen unseres Umweltmanagements fördern wir deshalb auf allen betrieblichen Ebenen das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen und schonenden Umgang mit Ressourcen. Zwei Drittel unserer direkt beeinflussbaren Emissionen fallen beim Geschäfts- und Pendlerverkehr an. Der Rest der direkt beeinflussbaren Umweltbelastungen ergibt sich beim Betrieb unserer Standorte aus dem Strom- und Wärmeverbrauch sowie aus den eingekauften Materialien und der Menge anfallender Abfälle. Auch das Management der indirekten CO2-Emissionen durch unsere Produkte und Dienstleistungen sowie unsere Kapitalanlagen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Über die indirekten CO2-Emissionen im Zuge unserer Geschäftstätigkeit berichten wir spezifisch in den Kapiteln «Versicherungsprodukte und Dienstleistungen» sowie «Verantwortungsvolles Anlegen».

Im Herbst 2020 hat die Mobiliar ihre Klimastrategie bis 2030 formuliert. Beim Überprüfen des Nachhaltigkeitsansatzes und der Zielsetzung der Mobiliar haben wir im Berichtsjahr das quantitative betriebliche Ziel konkretisiert und angepasst. Dabei berücksichtigten wir die Entwicklung des CO2-Fussabdrucks während der Pandemie und die Zielsetzungen der Schweiz, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.

Mit den drei Pfeilern «Reduzieren» und «Investieren», «Sensibilisieren» und neun Handlungsfeldern wollen wir unseren ökologischen Fussabdruck verkleinern.

CO2e

Masseinheit, die den Effekt aller Treibhausgase aufs Klima vergleichbar macht.

Unsere Ziele

Reduzieren

Unsere betrieblichen CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber dem Stand von 2018 (17 669 Tonnen CO2e) halbieren. Davon wollen wir mindestens die Hälfte durch eigene Reduktionsmassnahmen in den drei betrieblich relevanten Handlungsfeldern Mobilität, Energie sowie Material und Abfall erreichen.

In die Bilanzierung integriert sind die drei Direktionsstandorte der Mobiliar sowie alle 80 Generalagenturen.

Investieren

Jährlich bis zu CHF 4.5 Mio. in Schweizer Klimaschutzprojekte im Rahmen unseres Gesellschaftsengagements investieren.

Sensibilisieren

Gezielte Sensibilisierung zur Bewusstseinsbildung fördern sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Unternehmens bei Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit.

Die neun Handlungsfelder unserer Klimastrategie

Verantwortlich für die Erarbeitung, Weiterentwicklung und Umsetzung der Klimastrategie sind die einzelnen Geschäftsleitungsbereiche in Zusammenarbeit mit der Supportfunktion der Geschäftsleitung Public Affairs & Nachhaltigkeit. Eine Arbeitsgruppe sowie Subarbeitsgruppen in den verschiedenen Handlungsfeldern begleiten, koordinieren und treiben die Umsetzung voran. Die Geschäftsleitung wird regelmässig über den Stand und die weiteren Schritte informiert.

Klima- und Energiemassnahmen an den Direktionsstandorten

Das Berichtsjahr stand ganz im Zeichen der Massnahmenplanung und Weiterentwicklung der betrieblichen Reduktionsmassnahmen. Durch das Pandemie-bedingte Arbeiten im Homeoffice reduzierten sich zwar absolut die CO2-Emissionen durch verringerte Mobilität aufgrund der nicht stattgefundenen Geschäfts- und Pendelfahrten (–21% gegenüber 2018). Hingegen konnten wir keine Sensibilisierungsaktivitäten umsetzen.

Im Gebäudebereich konnten wir an den Direktionsstandorten nachfolgende Massnahmen realisieren:

Aktivitäten im Bereich nachhaltige Beschaffung

Die Beschaffung von Dienstleistungen und Produkten, welche wir für zum Erfüllen unseres Tagesgeschäfts und zur Unterstützung unseres Kerngeschäfts benötigen, können soziale und ökologische Auswirkungen haben. Aus diesem Grund handelt die Mobiliar auch in der Beschaffung verantwortungsvoll und will die negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen kontinuierlich reduzieren. Die drei Beschaffungseinheiten IT-Procurement & Providermanagement, Markt Management und Fondsleitung Asset Management & Facility Management tätigten im Berichtsjahr für die Direktionsstandorte in Bern, Nyon und Zürich Beschaffungen mit einem Volumen von gesamthaft CHF 220.7 Mio.

Einkaufsvolumen Direktionsstandorte 2021

Der grösste Anteil entfiel dabei mit CHF 168.2 Mio. auf IT-Procurement & Providermanagement. Die Einheit Markt Management tätigte Beschaffungen für CHF 39.2 Mio. und das für die Verwaltung und die Bewirtschaftung der betriebseigenen Direktionsliegenschaften und Gebäudeinfrastrukturen zuständige Fondsleitung Asset Management & Facility Management für CHF 13.4 Mio. Darüber hinaus vergibt die Mobiliar Aufträge im Zusammenhang mit der Planung und Realisierung von Neubau- und Umbauprojekten.

Einkauf nach Warengruppen Direktionsstandorte 2021

Für die 80 Generalagenturen der Mobiliar erfolgt das Beschaffungsmanagement dezentral. Da unsere Generalagenturen durch selbstständige Unternehmerinnen und Unternehmer geführt werden, entscheiden sie auch eigenständig über den Einkauf ihrer Organisationen.

Die nachhaltige Beschaffung durch besondere Berücksichtigung lokaler oder regionaler Unternehmen ist bei der Mobiliar sehr stark verankert. So haben wir im Berichtsjahr wiederum 89% aller Dienstleistungsaufträge und sämtliche Druckaufträge an Unternehmen in unserem Heimmarkt Schweiz vergeben. IT-Material wie Hardware oder Software wird grösstenteils über die Schweizer Niederlassungen der jeweiligen Unternehmen bezogen.

Folgende Massnahmen setzten wir im Rahmen der nachhaltigen Beschaffung 2021 um:

Aktivitäten der Generalagenturen

Auch die 80 Generalagenturen der Mobiliar leisten ihren Beitrag zum Erreichen der gesetzten Klimaziele. Im Berichtsjahr entwickelten wir die Applikation Carte-Verte, die es den Generalagenturen ermöglicht, Aktivitäten zur Verringerung des CO2-Fussabdrucks zu planen und deren Umsetzung zu verfolgen. Damit können die Generalagentinnen und Generalagenten im Rahmen der Massnahmen eigenständig ihren individuellen Weg bestimmen. Die Applikation beinhaltet die CO2-Bilanz jeder Generalagentur, deren Daten regelmässig erhoben werden, und bietet damit eine Übersicht über die Entwicklung der CO2-Emissionen. Gleichzeitig werden diese Daten mit jenen der Direktionsstandorte aggregiert, um die gesamte CO2-Bilanz der Mobiliar zu erstellen. Durch den Einsatz von Carte-Verte wird sowohl der individuellen Ausgangslage als auch dem unternehmerischen Spielraum der selbstständigen Generalagenturen Rechnung getragen.

2021 startete das Programm «Ersatz fossiler Heizungen bei den Generalagenturen». Ziel dieses Programms ist es, fossile Wärmeträger in den Mobiliar Gebäuden zu ersetzen, die durch Generalagenturen oder Agenturen gemietet werden. Bei der Umsetzungsplanung spielen verschiedene Kriterien eine Rolle, wie beispielsweise das Alter der bestehenden Anlage, die zukünftige Verfügbarkeit von Fernwärme und das Kombinieren mit geplanten Umbauten. Im Berichtsjahr konnten die Heizungen von drei Standorten durch Systeme mit klimafreundlichen Energieträgern ersetzt werden. Für 2022 sind weitere vier Standorte vorgesehen.

Investitionen in Klimaschutzprojekte

Basierend auf der Klimastrategie investiert die Mobiliar im Rahmen ihres breiten Gesellschaftsengagements bis zu CHF 4.5 Mio. jährlich in Schweizer Klimaschutzprojekte. 2021 unterstützten wir zwei Vorhaben. Beim ersten handelt es sich um die klimaoptimierte Waldbewirtschaftung im Kanton Solothurn: Durch reduzierte Holznutzung wird der Atmosphäre langfristig CO2 entzogen und der Wald widerstandsfähiger gemacht. Zudem werten gezielte Biodiversitätsmassnahmen im Rahmen des Projekts den Lebensraum von Wieseln, Amphibien, Reptilien und Libellen auf. Beim zweiten Projekt handelt es sich um ein Holzschnitzelheizwerk mit dazugehörendem Wärmeverteilnetz im Kanton Tessin. Die Anlage versorgt Schulen, Industriebetriebe, Hotels sowie Mehr- und Einfamilienhäuser in der Gemeinde Losone während des ganzen Jahres mit Wärme aus erneuerbarer Energie für die Raumheizung und für die Warmwasserversorgung. Das Holzschnitzelkraftwerk, das mit Biomasse aus der näheren Umgebung betrieben wird, ersetzt die bestehenden fossilen Heizsysteme und führt dadurch zu einer geschätzten jährlichen Reduktion von CO₂-Emissionen in der Höhe von 2000 Tonnen CO2e.

CO2e nach Handlungsfeldern

Unsere CO2- und Umweltbilanz

Die Pandemie hat auch die Umweltkennzahlen und die CO2-Bilanz der Mobiliar wesentlich beeinflusst. Aufgrund der im Berichtsjahr teilweise geltenden Homeoffice-Pflicht reduzierten sich der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen durch den Pendel- und Geschäftsverkehr gegenüber dem Referenzjahr 2018 um 33%. Dieser Rückgang zeichnete sich bereits 2020 – im ersten Pandemiejahr – ab. Ebenfalls rückläufig entwickelten sich die Abfallkennzahlen: einerseits ebenfalls aufgrund der Homeoffice-Pflicht, andererseits aber auch, weil an den Direktionsstandorten der Umbau der neuen Arbeitswelt grösstenteils abgeschlossen wurde und damit auch keine Entsorgungsaktionen mehr erfolgten.

CO2-Bilanzierung

in t CO 2 e

DIR

GA

2021

2020

2019

2018

Scope 1 *

1 097

1 176

1 581

1 542

Scope 2 **

470

433

461

436

Scope 3 ***

12 311

12 363

16 496

15 691

Total

13 878

13 973

18 538

17 669

Die Berechnung der Treibhausgasemissionen (CO 2 e) erfolgte auf der Basis des Greenhouse Gas (GHG)-Protocol.

*direkte Emissionen aus eigenen Quellen

**indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie

***alle weiteren indirekten Emissionen

Aufgrund der CO2-Bilanzierung nach Greenhouse Gas Protocol (GHG), die sich auf alle Direktionsstandorte und Generalagenturen erstreckt, entfällt die in den vergangenen Jahren veröffentlichte Publikation der CO2-Emissionen für Strom und Wärme an den Direktionsstandorte nach VfU (Verein für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e.V.).

2022 wollen wir insbesondere die durch die Pandemie zurückgestellten Sensibilisierungsmassnahmen in den Bereichen Mobilität und Energie vorantreiben.

Kennzahlen zum Umweltmanagement

Basierend auf drei Direktionsstandorten

 

2021

2020

2019

2018

2017

Anzahl Mitarbeitende in FTE 1

2 687

2 428

2 372

2 169

1 987

Stromverbrauch in kWh 2

4 932 872

5 166 734

5 913 658

6 273 117

5 841 228

Fernwärme in kWh

3 180 971

2 487 604

2 977 634

2 664 623

2 805 269

Erd-/Biogas in kWh 3

457 509

550 065

760 547

613 060

324 145

Erdöl in kWh 4

0

0

0

0

0

Gesamtenergieverbrauch in kWh

8 571 352

8 204 403

9 651 839

9 550 800

8 970 642

Gesamtenergieverbrauch in kWh pro FTE

3 189

3 379

4 069

4 403

4 515

Papierverbrauch in t 5

68

101

111

130

118

Abfallaufkommen in t, davon 6

175

217

346

404

414

– Recycling (Papier, Karton, Aktenvernichtung, PET, Glas, Batterien, Akkus, Elektroschrott, Metalle, Kaffeepads usw.)

106

121

182

226

283

– Restmüll (Verbrennung KVA)

69

96

164

178

131

1 inkl. Aushilfen, Stagiaires, Lernende

2 inkl. Data Center, Printcenter, Parking, Catering Bern sowie Nyon (bis Ende 2015/ab März 2018)

3 Umstellung auf 100% Biogas per Mai 2021

4 ohne Kraftstoffverbrauch, eigene Betriebsflotte (16 Personenkraftwagen/Nutzfahrzeuge)

5 inkl. Generalagenturen/Agenturen

6 inkl. Sonderentsorgungen (Modernisierung Direktionsgebäude Bern und Nyon, Rollout neue Arbeitswelt bis Ende 2021)

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