Der Ansatz für verantwortungsvolles Anlegen, der für alle von der Schweizerischen Mobiliar Asset Management AG verwalteten Vermögen gilt, besteht aus vier Elementen: Ausschlüsse, Integration von Nachhaltigkeitskriterien, Engagement und Stimmrechtsausübung.
Ausschlüsse – keine Investitionen in Unternehmen, die auf der Ausschlussliste stehen
Die Schweizerische Mobiliar Asset Management AG nimmt in ihrem Anlage- und Investitionsgeschäft Unternehmensausschlüsse systematisch vor. Ausschlüsse gemäss aktueller Liste «Empfehlungen zum Ausschluss» des unabhängigen Schweizer Vereins für verantwortungsbewusste Kapitalanlagen SVVK bilden die Grundlage für alle Ausschlüsse bei Direktanlagen und die Minimalanforderung bei der Auswahl von Drittfonds. In dieser Liste empfiehlt der SVVK seinen Mitgliedern den Ausschluss von Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit sowohl aufgrund ihrer Produkte als auch aufgrund des Geschäftsgebarens im Widerspruch zur normativen Basis des SVVK stehen und bei denen auch Engagementmassnahmen nicht zu einer Behebung bestehender Nachhaltigkeitsdefizite geführt haben. Bei den Direktanlagen in Aktien und Unternehmensobligationen werden zusätzlich Investitionen in Waffen, Kohle, kontroverse Energie und Pornografie ausgeschlossen. Bei Drittfonds werden Fonds bevorzugt, die diese Ausschlussthemen möglichst umfassend berücksichtigen.
Ausschlussthemen der Schweizerischen Mobiliar Asset Management AG
Ausschlussthema
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Angewendete Kriterien
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Quelle
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Verhalten / Kontroverse Waffen
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Verhaltensbasierte Ausschlüsse (Dialog nicht erfolgreich), aktiv in Personenminen, Streumunition oder Nuklearwaffen ausserhalb des NPT
1
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SVVK
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Waffen
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>20% Umsatz aus Waffengeschäftstätigkeit oder Unternehmen, die gemäss Global Industry Classification Standard (GICS) als «Aerospace & Defense» definiert werden
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Inrate
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Kohle
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>25% Umsatz aus Kohle oder Expansionspläne im Bereich Energie, Mining oder Infrastruktur
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Urgewald
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Kontroverse Energie
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>50% aus unkonventioneller Produktion (beispielsweise Fracking, Ölsandgewinnung oder Bohrungen in der Arktis) mit Ausnahme von Unternehmen, die gemäss Urgewald als «Investor» oder «Industrie» definiert werden
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Urgewald
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Pornografie
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>5% Umsatz aus Erwachsenenunterhaltung
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Inrate
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Integration Nachhaltigkeitskriterien
In ihren Anlageentscheidungsprozess integriert die Schweizerische Mobiliar Asset Management AG Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien, die auf ESG-Ratings und Klimadaten von etablierten ESG-Research- und Ratingagenturen wie Inrate AG, MSCI Inc. und Institutional Shareholder Services (ISS) basieren. Dabei werden sowohl rückwärts als auch vorwärts gerichtete Klimadaten in die Analysen einbezogen. Dadurch wird nicht nur bewertet, was ein Unternehmen in der Vergangenheit getan hat, sondern auch, wie stark sich ein Unternehmen in der Zukunft engagieren möchte.
Aktuell sind 78% der Anlagen der Gruppe Mobiliar im Einklang mit der internen Weisung «Verantwortungsvolles Anlegen» investiert. Bei 22% der Anlagen ist das Konzept des verantwortungsvollen Anlegens zurzeit in Prüfung oder aufgrund der Anlagekategorie nicht umsetzbar (zum Beispiel Festgelder, Bankguthaben, Darlehen).
Aufteilung verantwortungsvolle Anlagen nach Anlageklassen1
per 31.12.2023
Die Wirksamkeit der nachhaltigen Anlagepolitik wird anhand der ESG-Ratings aggregiert und sowohl absolut wie auch relativ zu relevanten Vergleichsgrössen ausgewertet. Per Ende Jahr waren 87.2% (Vorjahr 89.3%) des Bond-Portfolios und 72.3% (Vorjahr 67.4%) des Aktien-Portfolios in den nachhaltigen Ratingklassen B– bis A+ gemäss Inrate investiert.
Die Schweizerische Mobiliar Asset Management AG strebt an, den CO2-Fussabdruck ihres Aktien- und Anleihenportfolios zu reduzieren, um das Pariser Abkommen einzuhalten. Um die Klimarisiken der direkt gehaltenen Obligationen und Aktienanlagen besser zu erfassen und entsprechend zu steuern, werden die Daten der CO2-Äquivalente (CO2e) von MSCI und ISS verwendet. Mithilfe der Daten können die CO2e -Emissionen der Aktien- und Obligationenengagements beurteilt und unterschiedliche Simulationen und Szenarien generiert werden. Die gewichtete durchschnittliche Kohlenstoffintensität (Weighted Average Carbon Intensity; WACI) des Aktienportfolios betrug im Berichtsjahr 112.2 für Scope 1 und 2 und 1409.8 für Scope 3 (Abdeckung: 98%). Die gewichtete durchschnittliche Kohlenstoffintensität (WACI) des Anleiheportfolios betrug 176.9 für Scope 1 und 2 und 2136.7 für Scope 3 (Abdeckung: 57%).
Engagement – über den Dialog mit den Unternehmen Verhaltensbesserung anstreben
Als aktives Mitglied des Schweizer Vereins für Verantwortungsbewusste Kapitalanlagen (SVVK) setzt sich die Schweizerische Mobiliar Asset Management AG durch dialogbasiertes Engagement für gezielte Verhaltensverbesserung in Nachhaltigkeitsthemen bei Unternehmen ein, welche die Nachhaltigkeitskriterien des SVVK noch nicht erfüllen. Ein thematischer Fokus liegt bei Industrien und Gesellschaften mit hohen CO2-Emissionen.
Stimmrechtsausübung – aktive Ausübung Stimmrechte bei Direktanlagen
Die Schweizerische Mobiliar Asset Management AG übt ihre Stimmrechte, wenn möglich, bei allen direkt gehaltenen Schweizer Aktien, basierend auf unabhängigen Empfehlungen, aus. Für Schweizer Aktien stützt sie sich auf die Empfehlungen von Inrate AG ab. Die Stimmrechte bei Aktien von ausländischen Gesellschaften werden von Achmea Investment Management B.V., einem spezialisierten ausländischen Dienstleister, wahrgenommen, der sich dabei auf Research von ISS stützt.