Klima und Energie im Betrieb

Mit der Umsetzung unserer betrieblichen Klimaziele tragen wir dazu bei, den CO2-Fussabdruck unserer Geschäftstätigkeit zu verkleinern. Wir fördern den verantwortungsvollen und schonenden Umgang mit Ressourcen, indem wir auch unsere Stakeholder sensibilisieren.

Als Dienstleistungsunternehmen sind unsere eigenen betrieblichen Umweltauswirkungen moderat. Trotzdem gibt es in den drei Handlungsfeldern Mobilität, Energie sowie Material und Abfall Verbesserungspotenziale, die wir kontinuierlich umsetzen.

Unser Vorgehen zur Erreichung des Klimaziels

Das Klimaziel der Mobiliar sieht vor, dass wir die betrieblichen CO2-Emissionen der Direktionsstandorte Bern, Nyon und Zürich sowie der 80 Generalagenturen bis 2030 im Verhältnis zum Basisjahr 2018 um die Hälfte reduzieren. Wir verfolgen einen ganzheitlichen Ansatz zur Erreichung des Klimaziels und um eine positive Wirkung zu erzielen. Dafür setzen wir auf die drei Pfeiler «Reduzieren», «Investieren», «Sensibilisieren».

Unser Ansatz

Reduzieren: Wir wollen unsere betrieblichen CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber dem Stand von 2018 (17 669 Tonnen CO2) halbieren. Mindestens die Hälfte davon soll durch eigene Reduktionsmassnahmen in den drei betrieblich relevanten Handlungsfeldern Mobilität, Energie sowie Material und Abfall erreicht werden.

Investieren: Im Rahmen unseres Gesellschaftsengagements investieren wir jährlich bis zu CHF 4.5 Mio. in Schweizer Klimaschutz- und Klimaadaptionsprojekte. Im Fokus stehen die Renaturierung von Hochmooren und die klimaoptimierte Waldbewirtschaftung sowie seit dem Berichtsjahr neu die Unterstützung von Schwammstadt-Projekten im Siedlungsraum.

Sensibilisieren: Innerhalb und ausserhalb des Unternehmens wollen wir gezielt Kundinnen und Kunden, Mitarbeitende, Partner und die Öffentlichkeit für den Klimaschutz sensibilisieren.

Handlungsfelder zur Reduktion betrieblicher Emissionen

Über zwei Drittel unserer direkt beeinflussbaren Emissionen fallen beim Geschäfts- und Pendlerverkehr an. Weitere Umweltbelastungen, auf die wir direkt einwirken können, ergeben sich aus dem Strom- und Wärmeverbrauch unserer Standorte sowie aus den eingekauften Materialien und der Menge anfallender Abfälle. Auf betrieblicher Ebene fokussieren wir daher auf die Handlungsfelder Mobilität, Energie, Material und Abfall sowie auf die Sensibilisierung unserer Anspruchsgruppen.

CO2e der Direktionsstandorte und der Generalagenturen nach Handlungsfeldern

Massnahmen und Fortschritte im Berichtsjahr

Massnahmen an den Direktionsstandorten

Reduzieren – Mobilität:

  • Am Direktionsstandort Nyon wurden die Ladestationen für E-Fahrzeuge ausgebaut und so platziert, dass sie neu von 36 Parkplätzen genutzt werden können. Am Direktionsstandort Zürich installierten wir zwei zusätzliche Ladestationen. Unseren Logistikmitarbeitenden steht zudem neu ein E-Bus zur Verfügung, der für Anlässe und für Transporte der internen Post genutzt werden kann.

Reduzieren – Energie:

  • Um Energie zu sparen, beheizen wir die Büroräumlichkeiten der drei Direktionsstandorte auf maximal 23 Grad Celsius.

Reduzieren – Material und Abfall:

  • In den Kantinen an den Direktionsstandorten Bern und Nyon führten wir für den Take-away Mehrweggeschirr ein.
  • Am Direktionsstandort Bern testen wir im Rahmen eines Pilotprojekts biologisch abbaubare Reinigungsmittel. In den Küchen der Pausenzonen verwenden wir neu palmölfreie Handseifen.
  • Am Direktionsstandort Bern nahmen wir eine mit dem klimaschädlichen Gas Halon betriebene Löschanlage ausser Betrieb und bauten diese zurück.
  • Das Werbeartikel-Sortiment der Mobiliar umfasst eine breite Palette von Gegenständen und Textilien. Bei der Beschaffung dieser Artikel berücksichtigen wir ökologische und soziale Kriterien. Unsere Lieferanten müssen nicht nur hohe Qualitätsstandards erfüllen, sondern auch eine verantwortungsvolle, nachhaltige Produktion zu fairen Arbeitsbedingungen sicherstellen. Das zeigt Wirkung: Dank kontinuierlicher Verbesserungen im Sortiment konnte der CO2-Ausstoss gegenüber 2021 bereits um rund einen Drittel gesenkt werden. Die Anpassungen betreffen Material, Qualität, Herkunft, Transport und Verpackung. So werden Artikel wie Strohhüte, Brettspiele, Portemonnaies oder Lunchboxes heute in der Schweiz oder im nahen Ausland aus nachhaltigen Materialien produziert, oft in Zusammenarbeit mit sozialen Institutionen.

Sensibilisieren:

  • Veranstaltungen bieten ein grosses Potenzial für Umwelt- und Klimaschutz. Deshalb gab der Geschäftsbereich Markt Management im Berichtsjahr eine Checkliste mit Empfehlungen heraus, wie Events nachhaltiger gestaltet werden können. Diese umfasst Themen wie die Auswahl der Eventlocation, das Abfallmanagement, das Catering oder auch die Mobilität der Teilnehmenden.
  • Wir wollen Anreize schaffen, um den Konsum vegetarischer Speisen in unseren Personalrestaurants und im Catering zu fördern. Zu diesem Zweck investierten wir in die entsprechende Weiterbildung der Köche und initiierten einen Erfahrungsaustausch.
  • Im Rahmen der Swiss Climate Challenge 2023 förderte die Mobiliar das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität und trug damit zur Sensibilisierung zu diesem Thema bei. Gemeinsam mit fünf weiteren Organisationen lud die Mobiliar die Schweizer Bevölkerung ein, zwischen August und Oktober während sechs Wochen die eigene Mobilität und den damit verbundenen Klimafussabdruck zu verfolgen und zu verbessern. Ziel war, eine Million Tonnen CO2 einzusparen. Die Aktion war erfolgreich: Insgesamt sparten über 8500 Teilnehmende knapp 1.7 Mio. t CO2 ein.
  • Die Mobiliar unterstützte zum zweiten Mal die Initiative «Secondhand Day», welche die Schweizer Bevölkerung für einen ressourcenschonenden Konsum sensibilisieren will. Zusätzlich organisierte die Mobiliar für die Mitarbeitenden der Direktionsstandorte Bern, Nyon und Zürich eine Aktion, bei der sie ihr Handy mit einem Schutzglas ausstatten lassen konnten. So sollen Schäden am Display verhindert und die Lebensdauer des Geräts verlängert werden. Über 400 Mitarbeitende haben an der Aktion teilgenommen.

Massnahmen bei den Generalagenturen

Auch die 80 selbstständigen Generalagenturen der Mobiliar leisten aktiv ihren Beitrag zum Erreichen des Klimaziels 2030. Mit der Applikation Carte-Verte können sie Aktivitäten zur Verringerung des CO2-Fussabdrucks planen und deren Umsetzung verfolgen. Da der Energieverbrauch der von den Generalagenturen genutzten Immobilien ein bedeutender Treiber der CO2-Emissionen ist, stellt die Mobiliar im Rahmen des Programms «Ersatz fossiler Heizungen bei den Generalagenturen» bis 2030 bis zu CHF 7.5 Mio. zur Verfügung. Im Berichtsjahr haben drei Generalagenturen auf ein Heizsystem mit klimafreundlichen Energieträgern umgestellt.

Zusätzlich planten und setzten die Generalagenturen verschiedenste Massnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen um. Poolfahrzeuge fürs Carsharing ersetzten einige Generalagenturen durch E-Autos und schafften E-Fahrräder und E-Trottinette an, die den Mitarbeitenden zur Verfügung stehen. Teilweise wurden neue Ladestationen installiert, und bei gemieteten Liegenschaften wurde mit einigen Eigentümern die Möglichkeit der Installation von Ladestationen besprochen. 

Im Energiebereich lag der Fokus der Generalagenturen auf der Umstellung der Beleuchtung zu LED-Produkten. Weiter überprüften einige die Stromprodukte und wechselten teilweise auf Naturstrom mit Zertifikaten.

Viele Generalagenturen stellten von PET-Flaschen auf Leitungswasser in Karaffen um, um die Abfallmenge zu reduzieren.

Unsere CO2-Bilanz

Umweltkennzahlen und CO2-Bilanz sind die zentralen Instrumente der Mobiliar, um die Wirksamkeit unserer Massnahmen zum Schutz von Klima und Umwelt zu verfolgen. Damit die Kennzahlen im Kontext des Geschäftsverlaufs richtig interpretiert werden können, ist der Austausch mit unseren internen Spezialistinnen und Spezialisten wichtig. Erst dann können zuverlässige Erfolgsmessungen die Wirksamkeit der Massnahmen bestimmen und daraus abgeleitete neue Massnahmen richtig greifen.

Für die Direktionsstandorte Bern, Nyon und Zürich sowie für die Generalagenturen erstellt die Mobiliar seit 2018 eine CO2-Bilanz. Erstmals haben wir im Berichtsjahr die CO2-Emissionen unserer operativ eigenständigen Tochtergesellschaften mit eigenem Standort in unsere CO2-Bilanz aufgenommen.

Klimaziel 2030 der Direktionsstandorte und der Generalagenturen

Das Berichtsjahr 2023 war nach drei aufeinanderfolgenden Jahren das erste ohne pandemiebedingte Massnahmen. Gleichzeitig ist sowohl an den Direktionsstandorten wie auf den Generalagenturen die Mitarbeitenden-Zahl gestiegen. Infolgedessen nahmen die Emissionen aus dem Pendelverkehr wieder zu, um knapp 8%. Auch der Strom- und Wärmeverbrauch nahm deswegen und aufgrund einer umfassenden Datenerfassung wieder zu (+9% gegenüber dem Vorjahr). Im Einkauf der Beschaffungseinheit IT nahmen die CO2-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr deutlich ab, da im Berichtsjahr bedeutend weniger IT-Geräte eingekauft wurden als im Vorjahr. Aufgrund dieser Entwicklungen blieben die betrieblichen CO2-Emissionen der Direktionen und der Generalagenturen rund 20% unter dem Wert des Basisjahrs.

CO2-Bilanz der Direktionsstandorte und Generalagenturen

in t CO 2 e

2023

2022

2021

2020

2019

Scope 1 1

1 098

935

1 097

1 176

1 581

Scope 2 2

263

276

470

433

461

Scope 3 3

12 781

12 888

12 311

12 363

16 496

Total

14 141

14 099

13 878

13 973

18 538

Die Berechnung der Treibhausgasemissionen (CO 2 e) erfolgte auf der Basis des Greenhouse Gas (GHG-)Protocol.

1 Direkte Emissionen aus eigenen Quellen (zum Beispiel Kraftstoffverbrennung, Mobilität mit firmeneigenen Fahrzeugen)

2 Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie

3 Alle weiteren indirekten Emissionen (zum Beispiel Einkauf Güter, Pendel- und Geschäftsverkehr, Abfallentsorgung), ohne finanzierte oder versicherte Emissionen

Gruppe Mobiliar

Erstmals haben wir im Berichtsjahr die CO2-Emissionen unserer operativ eigenständigen Tochtergesellschaften mit eigenem Standort in unsere CO2-Bilanz aufgenommen, um den Konsolidierungskreis nach OR 964a. ff. abzubilden. Die Emissionen der kleineren Tochtergesellschaften (bis 25 Mitarbeitende) wurden dabei anhand von Anzahl Mitarbeitenden, Fläche, Heizsystem und Stromtyp aufgrund von Erfahrungswerten modelliert. Für die grösseren Tochtergesellschaften wurden ihre Grundlagendaten zu Energie und Mobilität erfasst und deren CO2-Emissionen berechnet.

CO2-Bilanz 2023 der Gruppe Mobiliar

in t CO 2 e

 

Scope 1 1

98

Scope 2 2

112

Scope 3 3

6 414

Total

6 624

Die Berechnung der Treibhausgasemissionen (CO 2 e) erfolgte auf der Basis des Greenhouse Gas (GHG-)Protocol.

1 Direkte Emissionen aus eigenen Quellen (zum Beispiel Kraftstoffverbrennung, Mobilität mit firmeneigenen Fahrzeugen)

2 Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie

3 Alle weiteren indirekten Emissionen (zum Beispiel Einkauf Güter, Pendel- und Geschäftsverkehr, Abfallentsorgung), ohne finanzierte oder versicherte Emissionen